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Runder Tisch, ade

■ Der Tisch für den polnischen Dialog wird abgebaut

Berlin (taz) - Wochenlang glänzte er vor sich hin, der „runde Tisch“ in Polen, das Prunkstück aus massiver, polnischer Eiche. Monatelang war er in aller Munde, ganz materielos, als historischer Ort für die Gespräche zwischen der Regierung und ihrer Opposition. Ohne Ecken und Kanten stand er im Ballsaal des Schlosses Jablonna in der Nähe von Warschau. Und keine der 55 Personen hätte sich über die anderen erheben können. Der runde Tisch, das ist ein Symbol der Gleichberechtigung, der Emanzipation, von der polnischen Partei, dem polnischen Staat und ihren polnischen Kritikern. Dort sollte Lech Walesa endlich über den Tisch gezogen werden. Ohne seine Berater, versteht sich, die ewigen Staatsfeinde Jacek Kuron und Adam Michnik. Denn mit denen wollte Jaruzelski nicht verhandeln lassen. Dann wäre ja eine Hierarchie entstanden. Denn wer von seinen Leuten hätte diesen Kämpfen schon etwas entgegenzusetzen gehabt? Dafür darf Walesa heute abend im Fernsehen mit dem Innenminister reden. Ganz gleichberechtigt, versteht sich. Jetzt wird der Tisch wieder eingepackt. Die Polnische Akademie der Wissenschaften möchte im Ballsaal Fasching feiern. Oder auch nur diskutieren. Bevor aus dem Tisch Brennholz gemacht wird, hat die taz ein Angebot. Vielleicht wäre er der richtige Redaktionstisch für unser neues Haus. Na wie wär's, für ne Westmark, symbolisch, versteht sich.

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