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Rund um den grünen Daumen

■ Umweltsenator Vahrenholt eröffnet Garten Hamburg auf dem Messegelände

auf dem Messegelände

Kaum hat der Winter richtig begonnen, blühen in Hamburg schon die Orchideen und Rosen. Von morgen an bis zum kommenden Sonntag findet auf dem Gelände der Hamburg Messe zum sechsten Mal die Ausstellung „Garten Hamburg“ statt. Auf 25000 Quadratmetern zeigen rund 200 Aussteller ihre Exponate: Alles, was zur heimischen Pflege und dem Bau eines Gartens benötigt wird, aber auch Anleitungen zur ökologischen Gestaltung.

Umweltsenator Fritz Vahrenholt (SPD) nutzte gestern die Eröffnungspressekonferenz, um noch einmal seine Politik darzustellen. Auch wenn Hamburg als grüne Stadt mit vielen Parks und Anlagen bekannt sei, werde die Notwendigkeit von Schrebergärten allzuoft vergessen. Die gegenwärtige Konkurrenz zwischen Wohnungsbau und Gartenidylle dürfe nicht zu einem Verdrängen der Kleingärtner führen. Diese wären nur selten so mobil, daß für sie Gärten im Umland noch attraktiv sind.

Angesichts solcher Töne müßten Vahrenholts Parteifreund und Oberschreber Ingo Kleist die Freudentränen kullern. Doch der Umweltsenator mußte feststellen, daß Hamburgs Kleingärtner auf der Messe gar nicht vertreten sind. Angeblich sind Kleists Gartenfreunde wegen „verbandsinterner Arbeiten überlastet“. Kleist darf sich aber schon heute freuen, am Stand der Umweltbehörde im kommenden Jahr beteiligt zu werden.

Aber auch ohne diese Schmunzelnummer lohnt ein Gang über die Ausstellung, denn dort werden nicht nur Blumen gezeigt. Wer sich darüber informieren möchte, wie

1Trocken- und Feuchtbiotope angelegt werden oder richtig kompostiert wird, kommt auf seine Kosten. Die Auseinandersetzungen mit Nachbarn oder Vermietern al-

1lerdings muß jeder für sich führen.

Die „Garten“ wurde übrigens vom April auf den Januar vorverlegt. Der April-Termin, so heißt es, „kollidiert mit der Natur im

1Freien“, und im Januar wären die Besucher besonders „blumen-hungrig“. nm

Öffnungszeiten 10 bis 18 Uhr,

Eintritt neun Mark

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