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Run auf Gesamtschulen

■ Bildungsdeputation regelte Vergabe der Plätze

Warum, weiß zwar keiner so genau, aber Tatsache ist: Auf einmal wollen alle wieder auf die Gesamtschule. Rund 200 SchülerInnen wird Bildungssenator Scherf im kommenden Schuljahr nur mit der Gewalt einer Quotenregelung am Besuch ihrer Traumpenne hindern können. 184 Anmeldungen liegen allein für die 108 Plätze vor, die es an der GSO gibt. Um 54 Plätze an der Gesamtschule Mitte streiten sich 107 BewerberInnen, und auch an der GSW werden von 127 Besuchswilligen 20 Absagen erhalten.

Der neue Trend wird in der Bildungsbehörde zwar „im Prinzip begrüßt“, trifft sie aber völlig unvorbereitet. Geld und LehrerInnen für zusätzliche Klassen gibt es nicht. In der Bildungsdeputation beschloß die SPD-Mehrheit deshalb gestern folgende Lösung: In der Regel soll nur noch auf eine Gesamtschule, wer auch an einer Gesamtschule wohnt. 80 Prozent aller Plätze sollen „in der Region“ vergeben werden. Die glücklichen BesitzerInnen der übrigen 20 Prozent werden durch eine komplizierte Geschlechter- und Ausländer -Quotenregelung ermittelt.

Daß das in einem Bundesland kein Zustand ist, in dem Gesamtschule laut Schulgesetz eigentlich Schritt für Schritt zur Regelschule werden müßte, hat auch der bildungspolitische Sprecher der SPD, Aulfes, erkannt. Er will sich jetzt dafür einsetzen, daß das SZ Leibniz-Platz schnellstmöglich in eine Gesamtschule umgewandelt wird. Neustädter Eltern fordern schließlich schon seit Jahren eine Gesamtschule für ihren Stadtteil. Nicht ganz so weit will Scherf gehen, der neue Gesamtschulen eigentlich nicht auf seiner Liste hat. Er will lieber „bewährte Elemente der Gesamtschul-Pädagogik“ in allen Bremer Schulen einführen.

K.S.

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