: Rumänien widerruft Anschuldigung
Tirgu Mures (ap) - Die rumänische Regierung hat in der Nacht zum Samstag ihre früheren Beschuldigungen zurückgenommen, Ungarn habe die blutigen Ausschreitungen zwischen Ungarn und Rumänen in Siebenbürgen angeheizt. Dabei hatten in dieser Woche sieben Menschen den Tod gefunden. Die Regierung in Bukarest distanziere sich auch von allen Vorwürfen, die gegen die Siebenbürger Ungarn vorgebracht worden seien. Sie werde all diejenigen zur Rechenschaft ziehen, die derartige Lügen verbreiteten. Rumänische Nationalisten hatten die ungarische Minderheit in Siebenbürgen und die Regierung in Budapest beschuldigt, mit ihrer Kampagne für kulturelle Autonomie insgeheim den Anschluß des Gebiets an Ungarn zu betreiben. Gleichzeitig sicherte die Übergangsregierung in Bukarest der ungarischen Minderheit in Siebenbürgen die Erfüllung ihrer wesentlichen Forderungen zu, insbesondere den uneingeschränkten Gebrauch ihrer Sprache. In einigen Schulen soll Ungarisch Unterrichtssprache werden. Die Kommission der rumänischen Regierung, die die Ausschreitungen untersuchen soll, setzte einen neuen Stadtrat in Tirgu Mures ein. Er besteht jetzt aus dreizehn Rumänen, acht Ungarn und einem Deutschen. Gegenüber dem ungarischen Botschafter sagte Ministerpräsident Roman, er hoffe auf Hilfe von seiten der Budapester Regierung.
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