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Ruhelose Radios

■ Steckerziehen schützt vor Stromfressern

Nicht nur aus, sondern ganz aus sollen VerbraucherInnen ihre Elektro-Geräte schalten, fordert Hamburgs Umweltsenator Alexander Porschke. Denn Fernseher oder Stereo-Anlagen verbrauchten nicht nur im „Stand-By“-Betrieb unnötig Strom. Selbst vermeintlich „ausgeschaltete“Geräte benötigen Energie. Verbraucher haben zwei Gegenmittel: Stecker rausziehen oder die Geräte an einer schaltbaren Steckdose anschließen. Mit der Plakataktion „Helle Köpfe“wirbt die Umweltbehörde seit gestern unter anderem für diese Maßnahmen.

Ein Koffer-Radio, so demonstrierte Porschke mit einem Meßgerät, braucht in Betrieb eine Stromleistung von 3,5 Watt. „Ausgeschaltet“waren es immer noch zwei Watt. Ursache dafür sind die Stromschalter in den Geräten. Die Hersteller „sparen ein paar Pfennig“, so Porschke, indem sie nicht den 220-Volt-Trafo im Gerät regeln, sondern den dahinterliegenden Kreislauf mit niedrigerer Spannung. Der Trafo läuft immer weiter, bei Radios genauso wie bei Computern oder Kaffeemaschinen.

Pro eingespartem Watt Dauerleistung sparen Verbraucher rund 8 Kilowattstunden Strom im Jahr – oder umgerechnet 2 Mark 50. Die Umweltbehörde veranschlagt das Einsparpotential für einen Durchschnittshaushalt, der Stand-by- und Leerlauf-Verluste vermeidet, auf 125 Mark im Jahr. Das Umweltbundesamt schätzt die Einsparmöglichkeiten bundesweit auf eine Summe, die Hamburgs Stromverbrauch entspricht. Auf der nächsten Umweltministerkonferenz will Porschke sich für strengere Hersteller-Vorschriften einsetzen, damit Geräte künftig nach dem Ausschalten keinen Strom mehr verbrauchen. fis

Weitere Informationen: Umwelttelefon 040/34 35 36

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