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Rückzug der Truppen aus Nordirland?

■ Irischer Ministerpräsident spricht von „Entmilitarisierung“

Dublin (AP/AFP) – Der irische Ministerpräsident Albert Reynolds hat sich für eine „Entmilitarisierung“ Nordirlands ausgesprochen. Ein Sprecher Reynolds' sagte am Montag dem britischen Rundfunksender BBC, Reynolds halte „die Zeit für gekommen, einen Entmilitarisierungsprozeß zu beginnen“.

Nach Angaben des Parlamentariers und Reynolds-Vertrauten Dermot Athern sollen zuerst die protestantischen und katholischen Untergrundorganisationen ihre Waffen abgeben. Wenn dies geschehen sei, könnten sich auch die 12.000 in Nordirland stationierten britischen Soldaten und die 7.000 Mitglieder zählenden nordirischen Hilfstruppen in die Kasernen zurückziehen. Der Abgeordnete David Trimble von der Protestantischen Ulster Einheitspartei hingegen kritisierte Reynolds' Äußerungen.

Diese kämen dem Verlangen der Irisch-Republikanischen Armee (IRA) nach einem britischen Truppenabzug aus Nordirland gefährlich nahe, meinte Trimble.

In einem am Sonntag veröffentlichten Interview der in Dublin erscheinenden Zeitung Sunday Business Post hatte der stellvertretende Vorsitzende der Sinn-Féin-Partei, dem politischen Arm der IRA, Martin McGuinness, den Abzug der britischen Truppen als Voraussetzung für eine Befriedung der Krisenprovinz gefordert. Alles andere, darunter auch die britisch-irische Friedensinitiative vom Dezember, sei sinnlos und unannehmbar, sagte McGuiness. Er unterstrich allerdings, daß dies seine ganz persönliche Auffassung sei. Offiziell hat sich Sinn Féin noch immer nicht zu dem Vorschlag geäußert. Eine Stellungnahme wird erst für Ende Januar erwartet.

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