: Rücktritt vom Eis
Neuer Ärger bei den Berlin Capitals: Haupteigner des Eishockey-Clubs droht nach Finanzkrise mit Rückzug
Alleinherrscher Egon Banghard hat angesichts der negativen Schlagzeilen um die Berlin Capitals aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) mit seinem Rücktritt gedroht. „Meine Geduld ist begrenzt. Warum soll ich mich ständig verleumden lassen?“, sagte der Schwabe, der 97 Prozent der Anteile hält. Angesichts „der losgetretenen Lawine“ sei am Sonntag auch ein möglicher Geldgeber aus Imagegründen von seinem Versprechen über die Zahlung einer Millionensumme zurückgetreten, betonte Banghard nach der 6:7-Penalty- Niederlage in eigener Halle gegen Augsburg.
Er habe der Mannschaft versprochen, dass die Saison auf jeden Fall zu Ende gespielt werde und die Spieler bis dahin auch ihre Bezüge erhalten. Als möglicher Termin für die seit vorigem Freitag fälligen Dezembergehälter steht der 15. Januar im Raum. Bis dahin erwarten die Capitals den Rücklauf von zu viel gezahlten Versicherungsgeldern. Zudem ist dann die zweite Ratenzahlung von Hauptsponsor Škoda fällig.
Über erneute finanzielle Probleme des Teams konnte der 60-jährige Bauunternehmer aber nicht hinwegtäuschen. Dabei steht ein Loch von gegenwärtig 250.000 Euro im Raum. Banghard musste auch eingestehen, dass entgegen den vollmundigen Versprechungen nach der in letzter Minute erhaltenen Lizenz zum Saisonende der Spielzeit wieder ein finanzielles Minus stehen dürfte. „Die Geschäftsführung hat mit der Leistung der Mannschaft nicht Schritt gehalten“, monierte Banghard und kündigte Generalmanager Andreas Hahn als möglichen Nachfolger des derzeitigen Geschäftsführer Reinhard Hofmann an. Der weilt im Urlaub. DPA
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