■ Rußland: Rubel soll Dollar und D-Mark überrollen
Moskau (dpa) – Die russische Zentralbank hat das Geschäft mit harten Währungen vom 1. Januar 1994 an verboten. Güter und Dienstleistungen dürfen dann nur noch in Rubel bezahlt werden. Westliche Wirtschaftsberater begrüßten das Verbot als „bedeutenden Schritt, den Rubel zu stärken“.
Der Rubel war im Vergleich zum US-Dollar während des Machtkampfes zwischen Präsident Jelzin und dem national-kommunistischen Parlament ins Bodenlose gefallen. Seit der Dollar am 1. Juli 1992 erstmals an der Moskauer Devisenbörse mit 134,8 Rubel festgestellt worden war, verlor die russische Währung knapp 780 Prozent ihres Wertes. Gestern bekam man für einen Dollar 1183 Rubel, Kreditzinsen liegen im Moment bei 170 Prozent.
Die Reformer im Kabinett um Finanzminister Fjodorow und den zurückgekehrten Vizeregierungschef Gaidar machen sich dennoch keine Illusionen über die Geldwertstabilität. „Es gibt derzeit wenige Anreize, Rubel zu halten“, sagte Fjodorow. „Zuerst müssen wir die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ändern.“
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