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Rotstift am Horizont?

■ Behindertenverband fürchtet um die Taxicoupons / Gibt es bald nur noch Gutscheine für maximal 30 Mark?

Für gehörigen Wirbel bei Behindertenverbänden hat ein interner Bericht der Senatsverwaltung für Gesundheit und Soziales gesorgt. In dem Bericht wurde vorgeschlagen, die bisher ohne Wertbegrenzung gewährten 10 Taxicoupons für Behinderte auf 30 DM zu begrenzen. Eine Einschränkung der Mobilität von Behinderten fürchtete daher der Spontanzusammenschluß „Mobilität für Behinderte“. Rita Hermanns von der Sozialverwaltung dagegen nannte die Begrenzung auf 30 DM „nicht zutreffend“. Der Vorschlag sei aus einem internen Papier zitiert worden, so Rita Hermanns, in dem Möglichkeiten zur Kostenersparnis geprüft wurden. Gespart werden müsse aber, so Hermanns weiter, denn „schließlich können wir kein Geld drucken“.

Die Behinderteninitiative hatte darauf hingewiesen, daß eine Limitierung der Taxicoupons auf 30 DM eine starke Beschränkung für Behinderte darstelle. Da viele Behinderte am Stadtrand lebten - wie etwa im Johannesstift in Spandau reichten 30 DM per Taxi kaum für eine Fahrt in die Innenstadt.

In der heutigen Sitzung des „Arbeitskreises Mobilität“, in dem Vertreter von Behindertenverbänden und Beamte der Sozialverwaltung sitzen, werden neben diesem Thema auch andere Forderungen von Behinderteninitiativen behandelt. Grundsätzlich fordert Martin Marquard vom Spontanzusammenschluß „Mobilität für Behinderte“ eine Umstellung des Behindertentransports vom Telebus aufs Taxi: „Der Telebus schluckt 18 Mio DM im Jahr für 300.000 Fahrten. Für 250.000 Fahrten kosten Taxis dagegen nur etwa 7 Mio DM.“ Keinesfalls dürften Behinderte weniger als die bisher geltenden 50 Fahrten per Telebus im Monat eingeräumt bekommen.

Bernhard Pötter

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