Rot-Grüne Kabbeleien vor der Wahl: Wowereit lässt Künast auffahren
Künast bevorzugt eine Koalition mit der SPD - aber ohne die A100. Die Grünen werden bei Verhandlungen nicht an ihrem Nein zur A100 festhalten, entgegnet Klaus Wowereit.
Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hat seine Herausforderin Renate Künast auffahren lassen. "Ich glaube nicht, dass die Grünen eine rot-grüne Koalition an der A 100 scheitern lassen", sagte Wowereit in einem Interview mit der taz, das am Montag erscheinen wird.
"Wir haben doch gesehen, wie die Grünen in Hamburg und Bremen Infrastrukturprojekte, die sie zuvor kräftig bekämpft haben, letztlich akzeptiert haben", sagte Wowereit weiter. "Wir werden ja sehen, ob das, was die grüne Spitzenkandidatin da sagt, auch nach der Wahl noch Bestand hat."
Renate Künast hatte sich am Samstag im rbb-Inforadio für eine Koalition mit der SPD ausgesprochen. "Auch ich hätte es am liebsten, dass die Grünen mit der SPD eine Regierung bilden", sagte sie wörtlich. Diese Koalition sei aber nur möglich, wenn auf den umstrittenen Ausbau der Stadtautobahn A 100 verzichtet würde. Nun würde sie gern von Klaus Wowereit wissen, ob er denn wollen würde.
In der letzten veröffentlichten Umfrage zu Abgeordnetenhauswahl hatte die Forschungsgruppe Wahlen der SPD 33 Prozent prognostiziert. Grüne und CDU kamen hier jeweils auf 20,5, die Linkspartei auf 10,5 Prozent. In so einem Fall hätten die Grünen mit der CDU keine Mehrheit im Abgeordnetenhaus. Eien Koalition der Grünen mit der SPD würde bei diesem Kräfteverhältnis bedeuten, dass Wowereit im Amt bleibt.
Wowereit wollte in Künasts Worten kein klares Angebot für eine rot-grüne Koalition unter Führung der SPD erkennen. "Sie hat auch in diesem Interview immer unterstellt, dass die Grünen stärkste Kraft werden", sagte Wowereit der taz. "Und sie ist der Frage ausgewichen, was sie tut, wenn sie - wie es alle Umfragen zeigen - allenfalls zusammen mit der CDU Regierende Bürgermeisterin werden könnte".
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