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Roßtäuscherei -betr.: Gastkommentar von H.-W. Franke, taz vom 10.7.1996

Betr.: Gastkommentar von H.-W. Franke, taz v. 10.7.

Nun gehen dem alten Senator doch die Pferde durch, wenn er seinem alten Knecht nochmal den Futtersack halten möchte. Für manch jüngere Journalisten sind vielleicht nicht die Zeiten erinnerlich, als „Thomas“ Franke noch den Kasper auf Uni-Vollversammlungen machte. Dabei wissend, daß sein Adlatus Hoffmann das Tagesgeschäft für ihn schon regeln würde. Der damals „letztverantwortliche Senator“ (O-Ton Franke) und heutige taz-Lieblingskommentator Franke lebte schon damals von und mit den Tricksereien Hoffmanns. Schon damals war allen klar, daß es nicht um Mehrheiten im politischen Raum ging. Vielmehr mußte der politische Beamte Hoffmann in Lobby-Arbeit „überzeugt“ werden. Entscheidungen der Gremien in Universität und Parlament galten da nicht viel.

Es ist im einfachen Fall Unbedarftheit, schlimmstenfalls Roßtäuscherei, wenn H.W. Franke mit der eigenen Erfahrung nun die berechtigten Fragen zur Vorgehensweise Hoffmanns beiseite wischen will. Wenn es schon die Politikergeneration Frankes nicht geschafft hat, Hoffmann sein selbstherrliches Vorgehen abzugewöhnen, sollte dies kein Maßstab für die Zukunft bilden.Wolfram Kaiser

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