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Roma fordern Rechte

■ Regionale Initiativen verlangen, endlich eine Lösung für ihre miserable politische Situation in der BRD zu finden

Bonn (taz) - Mit einer „Darmstädter Erklärung“ wandten sich gestern erstmals regionale Roma– Initiativen gemeinsam an die Öffentlichkeit, um eine politische Lösung für ihre miserable Lage in der BRD zu fordern. Während gemeinhin Roma und Sinti in einem Atemzug genannt und als „Zigeuner“ insgesamt diskriminiert werden, haben die Roma jedoch einen ungleich schlechteren sozialen und rechtlichen Status. Die Sinti sind deutsche Staatsbürger und ihre Familien leben teils seit Jahrhunderten auf deutschem Boden, die Roma sind dagegen mehrheitlich vor 15 bis 20 Jahren aus Jugoslawien geflüchtet. Als illegal eingereiste Ausländer haben die Roma in der BRD keinerlei Rechte. Klaus Thüsing (SPD) schilderte vor Journalisten in Bonn den „Teufelskreis aus Verfolgung, Vertreibung und Kriminalität“, in dem sich die rund 4.000 Roma befinden. Dieser Teufelskreis müsse durchbrochen werden durch eine humanitäre Lösung, die den Roma nach niederländischem Vorbild ein Bleiberecht mit legalen Arbeitsmöglichkeiten garantiert. Bisher seien die Kinder, die zwei Drittel dieser Volksgruppe ausmachen, durch Betteln und Klauen fast zwangsläufig die Haupternährer der Familien. Das Verhältnis zu den besser gestellten Sinti wurde auf der Pressekonferenz verglichen mit der Lage der zugewanderten Ostjuden gegenüber den eingesessenen Juden in der Weimarer Republik. Zwar solidarisieren sich örtlich Sinti mit den Roma gegen Behörden–Schikanen, aber etablierte Sinti würden auch, so Kurt Holl von den Kölner Grünen, „einen gewissen Druck ausüben“, weil sie eine Verschlechterung ihres eigenen Images befürchten. Holl: „Die Roma werden gegen die Sinti ausgespielt.“ cw

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