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Rollgeld kostet

■ Gestern morgen in einer Berliner Bank

Rollgeld kostet

Gestern morgen in einer Berliner Bank

„Das macht zehn Mark Wechselgebühr!“ erklärt der brillentragende Bankbeamte mit Bierbauchansatz. „Wieso das denn?“ fragt die attraktive Enddreißigerin mit rotgefärbter Dauerwelle zurück, die 150 Deutsche Mark in 150 deutsche Münzen getauscht haben will. „Rollgeld kostet was!“ sagt der Angestellte.

„Das ist in gewisser Weise Usus“, meint die Pressesprecherin eines Geldinstitutes, „daß für das Geldtauschen Geld bezahlt werden muß.“ Wenn Kunden mit Säcken voller Pfennige die Bank betreten, um sie zählen und ordnen zu lassen, „macht das den Angestellten Mühe“.

Den Tauschsatz - meist 50 Pfennige pro Banderole - könne man sich sparen, indem man das Münzgeld selbst sortiert. Die Banderolen sind in den Banken für umsonst erhältlich. „Kleingeld ist bei uns nicht so beliebt!“ bemerkt sie. „Bei eigenen Kunden kostet das nichts!“ erklärt die Konkurrenz zum Tauschproblem.

Und daß eine Tauschgebühr für das Wechseln von Papiergeld in Münzgeld verlangt wird, hält der Sprecher der Bank für „nicht üblich“. Generelle Richtlinien für die Höhe des Tauschsatzes und Bestimmungen, wann und wie diese zu gelten haben, gibt es nicht. „Das regelt jede Bank für sich!“

„Wir nehmen nur eine Gebühr von Nicht-Kunden“, verrät der Pressesprecher eines dritten Geldunternehmens schließlich. „Wenn die kiloweise Pfennigstücke mitbringen, hält das den Betrieb auf.“

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