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Rollenwechsel

■ Lehrerdebatte in der Bürgerschaft

Mit heftigen Worten kritisierte gestern die CDU-Politikerin Ingeborg Knipper die Hamburger Schulsenatorin. Anläßlich des bevorstehenden „Umsetzungskarussells“ warf sie ihr „kontraproduktive Desinformation“ und „Demotivation“ der Lehrer vor.

Die Oppositionspolitikerin hatte eine Große Anfrage zur „Versorgung der Hamburger Schulen mit Lehrkräften“ gestellt und war mit der Antwort nicht zufrieden. Knippers Fazit: Es sei nicht sichergestellt, daß im kommenden Schuljahr eine ausreichende Lehrerversorgung erfolgt. Auch sei fraglich, ob Lehrer, die die Schulform wechseln müssen, ausreichend vorbereitet werden. So ständen nur 60 Fortbildungsplätze zur Verfügung, obwohl über 100 Gymnasiallehrer mit dem Wechsel rechnen müßten.

Wie berichtet, gibt es durch die Erhöhung der Lehrerpflichtstunden rechnerisch an Gymnasien und Berufsschulen zu viele Lehrer, an Grund-, Haupt- und Gesamtschulen aber zu wenige. Es sei „bedauerlich“, daß die Behörde nicht deutlich sage, in welcher Größenordnung es zu Umsetzungen kommt, pflichtete Rotraut Meyer-Verheyen (Statt Partei) Knipper bei.

Dies sei jetzt aus organisatorischen Gründen noch gar nicht möglich, weil die Anmeldungen für Schulanfänger erst im Februar erfolgen, verteidigte sich Rosemarie Raab. Darüber hinaus sei jede Information, die verfügbar ist, an alle Schulleiter gegangen.

Ungewöhnliche Unterstützung – vielleicht mit Blick auf die inhaltliche Rot-Grün-Koalition in Sachen Schulgesetz – erhielt Raab von Kurt Edler. Frau Knipper versuche die „GEW links zu überholen“, höhnte der GAL-Politiker. So sei das Motiv ihrer Anfrage einzig die „Furcht vor dem Schulformwechsel“. Es fehle nur noch die Frage, ob der Senat den Lehrern gestattet, „sich am eigenen Schultor festzuketten“. Man tue der „dringend fälligen Schulreform“ keinen Gefallen, wenn man den Schulwechsel dämonisiere. kaj

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