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Rohe Eier sind wie rohe Eier zu behandeln

■ Bundesgesundheitsamt warnt vor gefährdeten Speisen mit rohem Eigelb

Berlin. Angesichts der stark steigenden Zahl von Salmonellenerkrankungen hat das Bundesgesundheitsamt (BGA) Berlin gestern dringend empfohlen, in Großküchen generell auf Speisen mit rohen Eiern zu verzichten. Gleichzeitig forderte das Amt, auf Eierverpackungen nicht mehr das Abpackdatum, sondern das Legedatum anzugeben.

In der Bundesrepublik ist nach Angaben des Bundesgesundheitsamtes die Zahl gemeldeter Salmonellen-Erkrankungen von 63.600 im Jahre 1989 auf 130.000 im vergangenen Jahr gestiegen. Die Zahl der Todesfälle ist dem Amt nicht bekannt.

Zu den „gefährdeten Speisen“ zählen Fachleute unter anderem den italienischen Nachtisch Tiramisu, Trinkeier, selbst angerührte Mayonnaisen, Geflügelsalate, Cremespeisen und Puddings, Eischnee, Salatdressings mit rohem Eigelb, Hackfleisch und Eier-Speisen, die nicht genügend erhitzt werden. Das BGA hatte bereits im März darauf hingewiesen, daß Eier und Eierspeisen möglichst nicht länger als sieben Tage im Kühlschrank aufbewahrt werden sollten. Gefährlich sei es, Eier zu waschen, da eventuell vorhandene Keime durch die Schale ins Innere eindringen könnten. Hackfleisch (Tartar) müsse am gleichen Tag gegessen werden.

Salmonellenkeime werden zuverlässig abgetötet erst mit einer Temperatur über 60 Grad mit einer Dauer von mehr als einer Minute, sagte Jörg-Thomas Mörsel vom Institut für Lebensmittelchemie der Humboldt-Universität Berlin. Gekochte Eier beispielsweise würden im Eikern erst nach vier Minuten eine Temperatur von 60 Grad Celsius erreichen. dpa

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