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Roger Milla:

„Wir können noch einige verspeisen“  ■  I N T E R V I E W

'dpa‘: Der Appetit kommt mit dem Essen. Wie hungrig sind die „Löwen“ denn noch?

Albert Roger Milla: Wir können noch einige „verspeisen“. Wir sind sehr ehrgeizig und wollen weiter überraschen. Kamerun wird diese WM nicht durch einen Nebenausgang, sondern durch den Hauptausgang verlassen.

Haben Sie Higuitas Spielweise auf Videos studiert?

Nein, ich habe mich allgemein auf das Spiel vorbereitet.

Haben Sie wirklich mit dem Einzug ins Viertelfinale gerechnet?

Meine Mannschaft und ich waren fest davon überzeugt.

Was bedeutet dieser bislang größte Erfolg einer afrikanischen Elf für Ihr Land und den ganzen Kontinent?

Sehr viel. Er wird den Fußball weiter vorantreiben bei uns. Es ist ein Sieg für Kamerun und ganz Afrika. Schon nach dem Triumph im Eröffnungspiel gegen Argentinien spielten alle verrückt. Ich hoffe, daß nun endlich ein drittes afrikanisches Land für die Endrunde zugelassen wird.

Befürchten Sie nicht, daß Ihre zum Teil aus Amateuren bestehende Mannschaft kräftemäßig bald am Ende ist?

Nein, wir stecken auch diese 120 Minuten weg. Uns bleibt genügend Zeit zur Regeneration.

Wollen Sie eigentlich nach der WM Ihr beschauliches Fußball -Rentner-Leben auf der Insel La Reunion fortsetzen?

Wenn ich ein gutes Angebot erhalte, spiele ich nochmals in der ersten oder zweiten Liga. Das würde mich schon reizen. Fit bin ich, wie ich bewiesen habe.

Außer der richtigen Schreibweise Ihres Namens dürften Sie zur Zeit keine Sorgen haben?

Das kann man so sagen. Miller steht im Paß. Meine Eltern heißen aber Milla, was mir auch lieber wäre. Bei der WM werden weiter beide Schreibweisen durch die Presse geistern.

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