piwik no script img

Rösler lobt SteinbrückKoalition nicht ausgeschlossen

Ein „respektabler Kandidat“, aber „noch“ große inhaltliche Differenzen: Der FDP-Chef schlägt gegenüber den Sozialdemokraten einen neuen Ton an.

Übt schon mal Prozente-Zählen: FDP-Chef Philipp Rösler. Bild: dapd

BERLIN taz | FDP-Chef Philipp Rösler schließt eine Koalition mit der SPD unter deren Kanzlerkandidaten Peer Steinbrück nicht grundsätzlich aus. „Herr Steinbrück ist eine respektable Persönlichkeit“, sagte Rösler zu taz.de. Bei der Frage einer Koalition komme es für die FDP „allein auf die Inhalte an“.

Und da ist nach Ansicht Röslers noch viel Bewegung nötig, bevor es zu einer Zusammenarbeit kommen könne: „Bei aller Beinfreiheit, die Herr Steinbrück von der SPD fordert: Am Ende ist doch entscheidend, wofür eine Partei insgesamt steht“, sagte Rösler zu taz.de. „Und da sehe ich die Sozialdemokraten noch meilenweit von uns entfernt.“ Wohlgemerkt: „Noch“.

Ob es dabei bleibe, macht Rösler offenbar davon abhängig, inwieweit der Kandidat der Partei inhaltlich seinen Stempel aufdrücke. „Es ist sochon eine Frage, obe Herr Steinbrück am Ende nur eine Marionette der Parteilinken ist - nach dem Motto: Jetzt geben wir uns mal einen bürgerlichen Anstrich.“

Derzeit gibt es in Umfragen weder eine Mehrheit für die bestehende schwarz-gelbe Regierung noch für das von Steinbrück angestrebte rot-grüne Bündnis. Falls Steinbrück wie angekündigt eine Zusammenarbeit mit Linken und Piraten ausschließt, bliebe eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP die einzige Alternative zu einer großen Koaliton aus Union und SPD.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

10 Kommentare

 / 
Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

Wir machen Silvesterpause und schließen ab Montag die Kommentarfunktion für ein paar Tage.
  • V
    vjr

    Klar, Herr Rösler möchte ja Steinbrücks Junior werden, sollte es mal/je dazu kommen:)

    Doch die Fragen bleiben, hochaktuell:

    – Warum sollen wir solche Menschen wählen?

    – Warum wählen wir sie?

    – Oder eher, wenn wir sie nicht wählen, denn "One Man, One Vote" gilt auch in D nicht, wieso kommen sie an die macht?

    – Und vor allem, wieso diese Fülle an Macht, die (noch) unter keiner Kontrolle, keiner Verantwortung steht?

  • WA
    Werner aus Much

    Gregor Gysi wäre mein Kanzlerkandidat aber wie Dirk Bach ist er nicht schön genug, auch allen Anscheins !!(kleine Dicke werden nicht ernst genommen, gut Gysi ist nicht dick..) nicht seriös genug um diese ernsthafte Rolle auszufüllen.

    Denn die meisten Frauen wählen nach dem Äußeren...

    Sinowatz in Österreich war auch ein guter Typ, konnte sich aber als Kanzler nicht lange halten.

    Solange die Menschen so oberflächlich sind, nicht alle natürlich...wird sich gar nichts ändern.

    Und meint ihr, die Banken und Versicherungen würden für Vorträge einen einladen der gegen Banken und Versicherungen ist?

    Steinbrück als Weihnachtsmann, für den ders braucht ok.

    Das spiegelt nur meine Meinung, meine jahrelange Beobachtung wieder, ist nicht empirisch belegt.

    Denn die Welt ist durch die ganzen Talente und Superschlauen die an den Schaltzentralen sitzen auch nicht besser geworden, oder?

     

    Das Studienfach Gier, Gierismus, gibt es das schon?

  • F
    felsen2000

    Wie verschiedene BLOG-Autoren nachgewiesen haben, ist dieser Artikel eine glatte Lüge, verpackt in die Manipulation extrem entstellender Zitatkürzungen. Selbst für die taz ist dieser Artikel ein solcher Tiefpunkt journalistischer Meinungsmache, dass ich mir nicht mehr vorstellen kann, wie man das vor dem Presserat rechtfertigen könnte.

     

    Hier ist ganz klar eine Rüge des Presserats fällig.

  • V
    vic

    Hoffentlich hat sich nach der Wahl die Frage erledigt, aus wesen Tellerchen Rösler mitessen darf.

  • O
    Oswin

    Soll sich diese jüngste tragische Geschichte wiederholen? -fragt eine Bloggerin,der man die urtümliche linkssozialgrünliberale Grundeinstellung in jedem Jota ihrer Zeilen ablesen kann.

     

    Ja natürlich , was dachten Sie denn - möchte man der Dame antworten.

     

    Aber es ist ja keine Geschichte ,es ist die Realität. Und die soll so bleiben-deshalb wird der Peer Kanzler.Denn nur eine soziademokratisch-grüne Regierung mit Unterstützung von wem auch immer (FDP,linke Überläufer a la Hupkaprinzip,evtl.Große Koalition)

     

    Und die FDP bereitet anscheinend den Sprung (zur SPD) vor,vielleicht sogar schon vor dem offiziellem Wahltermin. Steinbrücks/der SPD Strategiekalkül geht auf.

     

    Wenn selbst eine Charge wie Rössler so etwas andeutet- und nicht nur Leute wie Kubicki- dann scheint da was dran zu sein. Die CDU steht am Ende wie der heilige Antonus von Padua ganz alleine da.

     

    Irgendwer erwähnte die unteren Schichten der Bevölkerung, welche die Gelackmeierten seien.

     

    Ja und ? Interessiert das wen? Wen um Gottes Willen sollen diese Leute interessieren ,die in ihrer Mehrheit SPD wählen, einige auch NPD?

    Um weiter dafür zu sorgen, dass diese "unteren Schichten " und Bildungsfernen und Prekären und wie man sie noch betitelt die Gelackmeierten sind -deshalb wird der Peer doch Kanzler.

    Und die Mehrheitswahlbevölkerung will einen kaltschäuzigen Macher ,der keine langen ausufernden Debatten zuläßt die dem Wahlvolk ein Greuel sind.

    Kurze Entscheidungen, kurzer Prozess,schnelle Entscheidungen, Ergebnismeldungen wie beim Militär -kein "wir wissen noch nicht". So gewinnt man Wahlen.

  • C
    Celsus

    Die FDP hebt mit den Worten eines respektablen Kandidaten dann noch einmal wirksam dessen soziale Kälte hervor, die es nicht nur bei den Renten gab bzw. natürlich immer noch gibt.

  • JK
    Juergen K.

    Am Ende sitze SÄMTLICHE Fratzen

    wie heute wieder im Bundestag.

     

    Und viele davon,

    die es in den USA, der Schweiz oder in London schöner finden,

     

    NUR NICHT abziehen.

  • RS
    Reinhold Schramm

    Deutschland und EU-Europa als sozialpolitische Spielwiese der asozialen SPD-FDP-Administration der deutschen Bourgeoisie und Aktionäre 2013!

     

    Der sozialpolitische und gesellschaftspolitische Irrationalismus in der (A)"Sozialen Marktwirtschaft" der Söhne der Bourgeoisie und Aktionäre wird Realität: Steinbrücks Herz und Röslers Seele - "Jetzt wächst zusammen, was zusammengehört" (Willy Brandt)

     

    Peer Steinbrück befindet sich bereits im Aufsichtsrat der ThyssenKrupp AG als Aktionärs- und Dividendenvertreter. Folgt schon bald seine Empfehlung an Prof. Berthold Beitz, Prof. Dr. Günter Vogelsang und an den Vorsitzenden der Aktionärsvertreter der ThyssenKrupp AG, Dr. Gerhard Cromme, für die Aufnahme von Dr. med. Philipp Rösler in den Vorstand der Aktiengesellschaft?

     

    Merke: Was in Deutschland und EU-Europa noch nicht ist, kann ja noch werden.

     

    Trotz alledem!

  • GF
    Gerda F.

    Das stimmt doch gar nicht, daß Peer Steinbrück eine Marionette der Linken ist, wie dieser FDP-Politiker Rösler behauptet und verbreiten will. Peer Steinbrück hat die volle Einflußnahme und Unterstützung des "Seeheimer Kreises". Der "Seeheimer Kreis" ist bekanntlich rechts und besonders mittig orientiert. Die arme und verarmte Hälfte sowie bildungsferne Hälfte der Bevölkerung ist für den "Seeheimer Kreis" überhaupt nicht wichtig und wird weiterhin vernachlässig!

     

    Die FDP ist schon einmal heimtückisch den Sozialdemokraten in den Rücken gefallen und hat mit dieser Heimtücke Helmut Schmidt als Bundeskanzler gestürzt. Ich erinnere an das "Lambsdorff-Papier" von 1982, das Helmut Schmidt nicht akzeptieren konnte. die vier Bundesminister wurden aus dem Kabinett entlassen, mußten wegen dieses Vertrauensbruchs entlassen werden!

     

    Damit wurde der Neolibealismus voll gesellschaftsfähig und hat sogar die "Grünen" wesentlich verändert. Das ist doch allen politisch Interessierten bekannt! Scheinbar nicht mehr bewußt.

     

    Soll sich diese jüngste, tragische Geschichte wiederholen?

  • CH
    Cộng hoà Xã hội Chủ nghĩa Việt Nam

    Nachdem ich diesen Artikel angeklickt hatte, war auf meinem Monitor so ein schleimiger Film, komisch...