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Rittershaus' Behördenfrust

„In der Politik sind schnelle Entscheidungen fast unmöglich – versuchen Sie doch nur mal einen einzigen Mitarbeiter zu versetzen.“ Auch in seiner eigenen Behörde lernt Erhard Rittershaus derzeit das kleine Einmaleins des Polit-Frustes. Angetreten, die „Wirtschaftsbehörde zu einem kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen umzugestalten“, verpflichtete der Ex-BAT-Vorstandschef die Münchener Renommier-Unternehmensberatung Roland Berger.

Sollte alles ganz prima werden. Beteiligung der Belegschaft an einer Neukonzeption der Behörde, Lenkungsgruppe, Arbeitskreise, flinke Abläufe, lean management – hurra, hurra. Noch besser: Alle Mitarbeiter sollen mitmachen bei der „Verschlankung des Apparats“. So geschieht's – bis die ersten Berger-Papiere auf den Schreibtischen landen. Eindampfen, auslagern, eindampfen, steht da drauf. Statt vier Ämtern, so finden die Münchener Rationalisierungs-Experten, könnten die Aufgaben der Behörde künftig auch von zweien erledigt werden. Ganze Abteilungen sollten ausgelagert, möglichst privatisiert werden. Luftsicherheit raus. Hamburg-Werbung raus ... der Personalrat kündigt seine Mitarbeit auf.

Folgt eine Personalversammlung samt Rittershaus-Rückzieher. Angesichts der Aufgaben, die auf sein Ressort zukämen, das verspricht der Senator seiner Belegschaft, werde er dafür sorgen, daß die Behörde nicht verkleinert wird. Wie dieses Gelübde zu der Rittershaus-Forderung nach einem „konsequenten Kostenmanagement in den Behörden“ paßt? Diese Frage darf der Senator in seinem zweiten Dienstjahr beantworten. uex

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