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Rinderwahn weckt Seehofer

■ EU entscheidet über Importverbot für Rindfleisch

Bonn/London (AFP/AP) – Nach alarmierenden Berichten über die Übertragbarkeit von Rinderwahnsinn (BSE) auf den Menschen entscheidet der Ständige Veterinärausschuß der Europäischen Kommission heute in Brüssel über ein generelles Importverbot für britisches Rindfleisch. Noch am Samstag hielt der Ausschuß eine Verschärfung der Maßnahmen zum Schutz vor BSE-Erregern für unnötig. Gestern dagegen hieß es aus Kreisen der EU-Kommission, daß die Empfehlung von Wissenschaftlern, alle möglicherweise mit BSE infizierten Rinder zu töten, „sehr ernsthaft erwogen“ werde. Auch der britische Landwirtschaftsminister schließt dies nicht mehr aus. Es gilt als nicht sehr wahrscheinlich, daß der Ausschuß ein EU-weites Importverbot beschließt, da eine Entscheidung einstimmig fallen müßte – also auch mit der Stimme Großbritanniens. Gibt es keine Einigung, müßte der Ministerrat über ein Verbot befinden.

Besonders Druck macht Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) – er hatte den Importstopp von vier Bundesländern im Februar noch als „blinden Aktionismus“ verurteilt.

Die Schnellimbißkette McDonald's stellte gestern den Verkauf von Hamburgern in ganz Großbritannnien vorübergehend ein. Tagesthema Seite 3

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