verpasst? : Richtig deutsch
„Dellings Woche“, WDR, Mi., 21 Uhr
Wer am Mittwoch aus Gewohnheit in den WDR schaltete, brauchte vielleicht einen Moment, bis er merkte, dass er nicht bei „Hart aber fair“ gelandet ist. Der Nachfolger, „Dellings Woche“, setzt auf die Trikolore deutscher Talker: rot, gelb, orange – wie Plasberg, Will, Maischberger, Schmidt und Pocher. Vielleicht dachte man sich, wenn man aussehe wie die Großen, würde man mit ihnen in einem Atemzug genannt. Tun wir dem WDR den Gefallen, zu oft wird es nicht vorkommen.
Regelmäßig schneidet Moderator Gerhard Delling seinen Gästen das Wort ab. Womöglich begrüßen es die Fußballer, die er sonst interviewt, dass er ihre Gedanken zu Ende denkt. Hier zerstört es jeglichen Fluss. Delling weiß, was er hören will; eine Anwältin – mit Migrationshintergrund – präsentiert er etwa als besonders kompetent für die Rechte von Frauen in Zwangsehen, weil sie in der Türkei aufgewachsen sei. „Ich bin in Düsseldorf geboren“, erwidert sie. Aber ihr Name, sagt Delling, sei doch nicht richtig deutsch. Ihr Name gefalle ihr durchaus, schnauzt die zurück. SST