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Das PortraitRetter in der Not

■ Alexander Müller

Soll die hessischen Grünen wiederbeleben: Alexander Müller Foto: Stefan Husch

Die bündnisgrüne Landtagsfraktion in Hessen hat einen neuen Vorsitzenden: den Soziologen Alexander Müller (40) aus Marburg. Mit acht zu sechs Stimmen schlug Müller vorgestern seine Konkurrentin Priska Hinz (36) beim Rennen um den Fraktionsvorsitz aus dem Feld. Die Wahl war notwendig geworden, weil der „alte Fritz“ Hertle (55) in der vergangenen Woche nach drei gescheiterten Abwahlversuchen seitens seiner Kritiker das Handtuch geworfen hatte. Zu sanft, so die Kritiker um Müller und Hinz, sei Hertle sowohl mit der Opposition als auch mit dem Koalitionspartner umgegangen. Die Fraktion müsse ihr Profil zurückgewinnen – mit einem neuen Gesicht.

So neu ist das allerdings nicht. Müller ist – wie Hertle – ein Veteran der Partei, die im vergangenen Jahr in Hessen durch die Hölle gegangen ist: Der Blaul-Schädler-Mayer-Skandal, der Rücktritt der Ministerin Iris Blaul, die peinliche Affäre um die Umzugskostenerstattung für einen bündnisgrünen Büroleiter im Sozialministerium haben der Reputation der Grünen nicht nur nach Auffassung von Justizminister Rupert von Plottnitz „schwersten Schaden“ zugefügt.

„Alex“ Müller, dem die Politik längst zur Profession geworden ist, soll nun der Fraktion neues Leben einhauchen. Eine nicht ganz leichte Aufgabe für den Exmitarbeiter des Bundestagsabgeordneten Hubert Kleinert (1983–1985), den Exstadtrat für Umwelt und Soziales in Hamburg (1985–1992) und den Exstaatssekretär im hessischen Ministerium für Jugend, Familie und Gesundheit (1992–1995).

Die bündnisgrüne Fraktion ist die profilloseste und unambitionierteste Landtagstruppe der Partei seit dem Einzug der „Ökopaxe“ in den Landtag 1982. Auch Müller hat seit seiner Wahl zum Volksvertreter sein politisches Talent als stellvertretender Vorsitzender des Landtagsausschusses für Informationsverarbeitung, Datenschutz und Verwaltungsreform offenbar nur hinter verschlossenen Türen kurz aufblitzen lassen.

Noch in dieser Woche wird Müller beweisen müssen, ob er in den Stuhl paßt, auf dem bereits Joschka Fischer und Rupert von Plottnitz saßen. Auf der Tagesordnung steht im Landtag der Mißtrauensantrag der Union gegen die rot-grüne „Heftpflasterkoalition“ unter Ministerpräsident Eichel (SPD) – formuliert nach dem Rücktritt seines Vorgängers. Klaus-Peter Klingelschmitt

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