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■ Kurz und fündigResistenzen gegen Aids-Mittel

London (dpa) – Die seit wenigen Monaten verabreichten Medikamenten-Cocktails mit Protease-Hemmern gegen die Immunschwächekrankheit Aids sollen bereits vielfach wirkungslos sein. Die schnelle Entwicklung von Resistenzen sei besorgniserregend, sagte der Mitentdecker des Aids-Virus, Robert Gallo. Noch im Sommer war man davon ausgegangen, daß diese Mittel in der Kombination etwa mit dem Medikament Retrovir (AZT) die Vermehrung der Viren bei den meisten Patienten verhindern könnten. Inzwischen seien aber bereits 20 bis 30 Prozent der Patienten mit Viren infiziert, die resistent gegenüber den Protease-Hemmern seien, berichtet der Wissenschaftler vom Institute of Human Virology in Baltimore (USA). Auch die HIV-Expertin Janet Darbyshire vom britischen Forschungsrat bestätigte, daß die Nützlichkeit der Drogen durch die Mutationen eingeschränkt werde. „All die Begeisterung über die Protease- Hemmer hat bei vielen Leuten falsche Hoffnungen geweckt“, sagte sie.

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