piwik no script img

Reservistenverband und RechtsextremeNicht immer nur „rechts um“

Der Reservistenverband schließt weitere mutmaßliche Rechtsextremisten aus. Das kann als Reaktion auf Ermittlungen der Bundesanwaltschaft gewertet werden.

Hintergrund-Deko bei einer Veranstaltung des Reservistenverbands Foto: dpa

Berlin afp | Der Reservistenverband hat fünf weitere mutmaßliche Rechtsextremisten aus Mecklenburg-Vorpommern aus der Organisation ausgeschlossen.

Dabei geht es um Ermittlungen gegen die extremistische Gruppe „Nordkreuz“, wie das Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND – Samstagsausgaben) unter Berufung auf den Verband berichtete. Demnach erfolgten seit 2010 bislang 40 Verbandsausschlüsse wegen rechtsextremer Aktivitäten.

Zuletzt ging es am Dienstag vor Gericht um einen Deal, den der Reservistenverband mit einem Mitarbeiter gemacht hat, über den die taz wegen des mutmaßlichen Besitzes rechtsextremer Musik berichtet hatte.

Im aktuellen Fall hatte ein Sondereinsatzkommando (SEK) der Bundespolizei im August Wohnungen und Büros von sechs Mitgliedern der Gruppe „Nordkreuz“ durchsucht. Gegen zwei von ihnen ermittelt die Bundesanwaltschaft wegen des Verdachts der Vorbereitung einer staatsgefährdenden Straftat.

Die Anschuldigungen richten sich dem Bericht zufolge gegen einen Rostocker Rechtsanwalt und einen Polizeibeamten, der mittlerweile Mitglied der AfD ist.

Der Reservistenverband wies gegenüber den RND-Zeitungen darauf hin, dass die Ermittlungen noch nicht abgeschlossen seien und der Organisation keine Beweise für extremistische Aktivitäten vorlägen. „Dennoch sah das Präsidium inzwischen hinreichende Gründe gegeben, diese Personen aus unserem Verband auszuschließen“, sagte eine Sprecherin.

Die Gruppe „Nordkreuz“ soll etwa 30 Mitglieder umfassen. Dem RND-Bericht zufolge sind viele von ihnen als Jäger, Hobby-Schützen und ehemalige Bundeswehrsoldaten legal im Besitz von Waffen.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!