: Requiem für eine romantische Frau
D 1999, Regie: Dagmar Knöpfel; mit Jamina Sachau, Sylvester Groth u.a.; 99 Min.
Zwischen literarischer Freiheit und bürgerlichem Leben klafft nicht selten eine ziemlich große Lücke. Vor allem, wenn ein Dichter weltfremder Romantiker ist und kein nüchterner Realist und der oftmals in den eigenen Werken beschriebenen reinen Liebe die übelwollende Wirklichkeit entgegensteht. Clemens Brentano war einer von diesen Schriftstellern.
Dessen Außenwelt zeigte sich nach der aufsehenerregenden Heirat mit der gerade erst 17jährigen unmündigen Auguste Bußmann kaum noch kompatibel mit seinen Gefühlen – und schon gar nicht mit den ihren. So jedenfalls sieht es die Drehbuchautorin und Regisseurin Dagmar Knöpfel, die für „die psychologische Reife, mit welcher die Hauptfiguren gezeichnet wurden, und für die ausgezeichneten Dialoge des Films, dessen atmosphärische Dichte und bildliche Opulenz hervorzuheben sind“, mit dem Max-Ophüls-Preis geehrt wurde. Die auf zahlreichen Orginalbriefen und einem Treatment von Hans Magnus Enzensberger beruhende Skandal-Chronik beginnt am 24. Juli 1807, an dem Tag, als sich Auguste dem Dichter förmlich an den Hals wirft. Brentano, dessen Frau soeben erst gestorben ist, zeigt sich von der ungestümen Überschwenglichkeit des Mädchens fasziniert, die von ihm all das einfordern will, was in seinen Liebesgedichten steht...
Filmbühne Wien, Filmbühne am Steinplatz, Moviemento
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