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Republikaner ziehen gen Norden

■ „Die Republikaner“ zwischen NPD und CDU/CSU / Bundesparteitag bemüht um Konsolidierung Schönhuber will respektierter Führer sein / 500 Gegendemonstranten unter starker Polizeibedeckung

Bremerhaven (taz) -Nur etwa die Hälfte der angekündigten 1.000 Teilnehmer waren zum Parteitag der Republikaner am Wochenende in Bremerhaven erschienen. Nicht Delegierte von Orts– und Kreisverbänden saßen im Saal, sondern einfache Mitglieder. Wer zum Parteitag wollte, der konnte auch. Dominierende Figur war der frühere SS–Mann Franz Schönhuber, jahrelang Hauptabteilungsleiter im Bayrischen Rundfunk und jetzt Vorsitzender der „Republikaner“. Vor einem Jahr traten beide aus den „Republikanern“ aus. Den Kampf der Fraktionen und Cliquen, der bei früheren Versammlungen öfter mal handgreiflich ausgetragen wurde, wollte der wieder zum Parteivorstand gewählte Schönhuber am Wochenende für immer bannen, indem er Loyalität und Respekt für sich als Parteiführer beanspruchte: „Es geht nicht an, daß der Vorsitzende als Saalfüller geschätzt ist, hinter den Kulissen aber die offenen Messer lauern. Wer den Vorsitzenden ausgrenzt, schadet der Partei. Wer das Material des Gegners gegen ihn verwendet, ist ein Parteischädling“. Laut Selbstdarstellung ist der Standort der „Republikaner“ „rechts von der Union innerhalb des demokratischen Spektrums“. Deshalb bemühten sie sich am Wochenende deutlich um eine Abgrenzung gegen rechtsradikale Gruppen. Grundsätze, die die Partei am Wochenende verabschiedete, verwehren „Mitgliedern linker und rechter extremistischer Organisationen“ den Eintritt in die „Republikaner“. Schönhuber betonte, er habe keine Sympathien für das Dritte Reich, denn das wäre ein Un rechtssystem gewesen. Im Gegensatz zum früheren Credo der Partei schwor Schönhuber dem „dumpfen Fremdenhaß“ ab: „Wer sein eigenes Volk liebt, achtet auch die anderen.“ Nach dem Wahlerfolg von drei Prozent in Bayern will die Partei bei der Bremer Bürgerschaftswahl im September diesen Jahres kandidieren. Der Bremer Landesverband der Republikaner ist das Ergebnis eines monatelangen Handgemenges in der Bremerhavener CDU um unterschlagene Parteigelder und Posten. Schließlich wurde eine Gruppe von CDU–Leuten aus der Partei ausgeschlossen und ging zu den Republikanern. Der „Republikaner“–Parteitag mobilisierte die Antifaschisten der Region. Rund 500 Demonstranten zogen durch die Bremerhavener Innenstadt, von dichten Polizeiketten rechts und links gesäumt. Michael Weisfeld

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