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fraueneckeRennen um Aufmerksamkeit

Die Tour de France der Frauen startet am späten Nachmittag und verliert eine Favoritin

Nun läuft also endlich auch die Tour de France der Frauen. Sie wurde am Samstag in Vannes in der Bretagne gestartet. Neun Etappen werden bis zum kommenden Sonntag gefahren. Da endet das Rennen mit einer saftigen Bergetappe in den Alpen. Das Interesse an der Frauentour steigt Jahr für Jahr, seit sie 2022 wiederbelebt worden ist. Vom Irrwitz der Männertour ist das Spektakel bei den Frauen indes noch weit entfernt. Um ein wenig Aufmerksamkeit von der Männertour zu den Radlerinnen rüberzuschaufeln, haben sich die Veranstalter ausgedacht, die Frauen an dem Wochenende starten zu lassen, an dem die Männer ihre Abschluss­etappen fahren. Als die Frauentour 2022 wiederbelebt worden ist, wurde das Rennen in Paris gestartet, kurz nachdem die Männer ihren Zielsprint auf den Champs-Élysées absolviert hatten. Dass sich die ersten beiden Etappen des Frauenrennens mit den letzten beiden der Männertour überlappen, gab es noch nicht.

Damit die Aufmerksamkeit nicht geteilt werden musste, wartete man am Samstag mit dem Grand Départ der Frauen im Norden Frankreichs, bis die Männer unten im Südwesten des Landes im Ziel waren. Am späten Nachmittag um 17.30 Uhr machten sich die Frauen dann endlich auf den Weg zum ersten Zwischenstopp der Tour nach Plumelec. Knapp 80 Kilometer kurz war die Etappe, die die 38-jährige niederländische Altmeisterin Marianne Vos gewonnen hat. Viel länger hätte der erste Abschnitt ja auch nicht sein dürfen. Die Fahrerinnen wären ja sonst glatt in die Dunkelheit gekommen. Am zweiten Tag ging es dann über 110 Kilometer nach Quimper.

Da fehlte die Schweizerin Marlene Reusser. Die Mitfavoritin auf den Gesamtsieg, die in diesem Jahr die Tour de ­Suisse gewonnen und beim Giro d’Italia Platz zwei belegt hatte, leidet an einer Virusinfektion, konnte auf der ersten Etappe kaum mithalten und war noch dazu in einen Sturz verwickelt. Schon in der Vorbereitung auf die Tour berichtete sie von einem Magen-Darm-Virus, den sie sich eingefangen hatte.

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