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Renn, Rundeindicker!

Tapferer Klotz widersteht Sprengung in Hamm

Foto: Sprengfoto: dpa

Von irisierender Schönheit ist das Wort „Rundeindicker“, das uns gestern erstmals unter die vor Staunen weit geöffneten Augen kam. Diese rundum gelungene Wortschöpfung aus der Bergbauwelt muss man sich auf der Zunge zergehen lassen und ständig wiederholen, um ihren fetten Klang auszukosten: „Rundeindicker, Rundeindicker …“ Und dann ist es auch noch so ein tapferes Ding: Ursprünglich wurde der Stahlbetonsilo im Bergbau dazu genutzt, um dem Schlamm nach der Kohlenwäsche Wasser zu entziehen. Gestern nun sollte in Hamm ein „Rundeindicker“ in die Luft gesprengt werden. Doch der 47 Meter hohe Stahlbetonklotz fiel nicht, wie er sollte. Trotz einer gewaltigen Sprengladung knickten lediglich ein paar Stützen weg und brachten das Gebäude in Schieflage. Der „Rundeindicker“ wankte, aber fiel nicht. Wir Freunde des Rundeindickens, die wir mit unseren Pfunden an den richtigen Stellen genau wissen, wie wichtig so ein „Rundeindicker“ ist, stehen an seiner Seite. Denn der mutige Klotz hat eine Zukunft, die aber nicht in Hamm liegt. Er sollte schleunigst die Beine in die Hände nehmen und von diesem unwirtlichen Ort fliehen: „Renn, Rundeindicker, renn!“

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