: ReiseNotizen
Sandfliegen in Spanien. Auch in Spanien müssen Urlauber nun damit rechnen, vom sogenannten Sandfliegenfieber befallen zu werden. Das berichtet die Deutsche Vereinigung zur Bekämpfung der Viruskrankheiten (DVV). Bislang traten Sandfliegen nur in Italien und Portugal auf. Sie können durch Stiche Viren übertragen. Akute Fieberanfälle sind die Folge, die nach drei bis fünf Tagen abklingen. Die Viren können auch Hirnhautentzündungen auslösen.
Ökosteuer auf Mallorca
Tourismusplaner der Mittelmeerinsel plädieren für eine von Urlaubern zu entrichtende Ökosteuer. Das berichtet die Zeitung Diario de Mallorca. Zwar habe das mallorquinische Fremdenverkehrsamt Fomento noch keinen endgültigen Entschluß dazu gefaßt. Seine Organisation stehe einer solchen Abgabe jedoch „positiv gegenüber“. Die Einnahmen müßten dem Tourismus zugute kommen oder in Projekte fließen, die die Umweltsünden aus der Vergangenheit korrigieren.
Müll auf den Malediven
Der Tourismus setzt den Malediven erheblich zu. Das zeigt eine – in der Geographischen Rundschau veröffentlichte – Untersuchung der Mainzer Johannes-Gutenberg-Universität. Demnach werden die Abwässer der Hotels in der Regel noch immer kaum geklärt und über Rohre in die Lagunen oder ins offene Meer abgelassen. Außerdem kippen viele Häuser ihren Müll ins Meer. Kritisiert wird auch der hohe Wasserverbrauch der Touristen von etwa 150 Liter pro Tag, gelobt dagegen ein Umweltprojekt der Fluggesellschaft LTU: Sie nimmt seit 1993 Müll ihrer Kunden mit nach Hause. Neun von zehn Passagieren heben den Abfall, den sie im Urlaub produzieren, in Beuteln auf. Etwa zweihundert Tonnen Müll kommen pro Jahr so zusammen. Vor allem aber leiden die Korallenriffe. Zwar werden, wie früher üblich, zum Bau der Ferienanlagen keine Korallensteine mehr herausgebrochen oder Rinnen für Bootsanlegestellen in die Riffe gesprengt. Deren Ökosytem sei dennoch hoch gefährdet.
Inszenierte Kultur
In Ferienorten werden Geschichte, Folklore und Architektur zunehmend speziell für Touristen aufbereitet. „Das Kulturerbe gerät zur beliebigen Manövriermasse“, sagt Professor Karlheinz Wöhler. Jedem Ort könne diese oder jene Bedeutung angesonnen werden, „obwohl seine Bürger zum Beispiel gar nichts mehr mit Goethe und Schiller oder der Kunst des Fachwerkbaus im Sinn haben“. Als Beispiel nennt der Tourismuswissenschaftler in einer Studie Städte wie Rothenburg ob der Tauber oder Dinkelsbühl, wo „romantische Traditionsreservate geschaffen wurden, die wie ein Modernitätsverbot auf ihre gegenwärtigen Bewohner wirken“. tdt
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