: ReiseNotizen
Coming-out
Frankreich wird seine Position als beliebtestes Besucherziel der Welt bis zum Jahr 2020 an China verlieren. Nach der jüngsten Prognose der Welt-Tourismus-Organisation (WTO) wird das Reich der Mitte dann 120 Millionen Besucher pro Jahr anlocken, während für Frankreich, das in diesem Jahr mit 70 Millionen Touristen rechnet, 106 Millionen vorhergesagt werden.
Deutsche Etiketten
Geschäftsleuten auf Mallorca drohen hohe Strafen, wenn sie ihre Waren nur in Deutsch oder Englisch anpreisen. Seit 1998 müssen Produktetiketten oder Angebote generell auch in Spanisch oder Katalanisch ausgezeichnet sein. Damit soll die zunehmende Ausgrenzung der Einheimischen verhindert werden. Vor allem in den Touristenhochburgen, so die Zeitung Ultima Hora, warben viele Geschäfte, Restaurants, Friseursalons oder Andenkenläden jedoch weiterhin nur in Deutsch und Englisch um Kunden. Derzeit seien rund 700 Verfahren gegen Geschäftsinhaber anhängig, denen Bußgelder von bis zu 200.000 Mark drohten.
Grüne Insel
Die Kanaren-Insel Hierro will sich künftig ganz dem sanften Tourismus widmen. Dies ist das Ergebnis einer kürzlichen Umfrage unter Urlaubern. Vor allem junge Urlauber nannten als Hauptgrund für ihren Besuch die saubere und natürliche Umwelt der Insel.
Tollkühne Passagiere
Außerhalb Europas steigen die Chancen, an einen betagten Jet zu geraten, überproportional. Wie die österreichische Zeitung Die Presse anlässlich des jüngsten Flugzeugunglücks in Buenos Aires berichtet, seien weltweit eine große Anzahl von Flugzeugen unterwegs, die auf Grund ihres hohen Alters eigentlich auf den Schrottplatz gehörten. So hatte die in Argentinien verunglückte Boeing 737-200 fast 66.000 Flugstunden hinter sich, weit mehr als die 51.000 Flugstunden Lebensdauer, die die Konstrukteure des amerikanischen Flugzeugbauers diesem Modell vorgegeben hatten.
Allerdings müsse man nicht unbedingt in der Dritten Welt fliegen, um an eine „Schrottmühle“ zu geraten. So würden in Nordamerika derzeit noch 1.164 Jets vom Typ Boeing 727 eingesetzt, von denen 664 inzwischen älter als 20 Jahre seien und 635 mehr als 50.000 Flugstunden auf dem Buckel hätten. Aber auch die Hälfte der alten Großraumjets vom Typ DC 10, Lockheed Tristar oder Boeing 747-100 und 747-200, die unter anderem auf den Transatlantik-Routen zwischen USA und Europa eingesetzt werden, flögen längst jenseits des vorgesehenen Limits.
Im Gegensatz dazu trennen sich die renommierten europäischen Fluggesellschaften zumeist frühzeitig von älteren Modellen. Doch weil diese Flugzeuge anschließend in andere Erdteile weiterverkauft würden, steige die Zahl der alten Jets in den nächsten Jahren kontinuierlich an. faf
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