: Reichsbund fordert für DDR Kleinrenten in Höhe von 700 Mark
Osnabrück (afp) - Eine sofortige Erhöhung der Kleinrenten in der DDR von 495 auf 700 Mark hat der Reichsbund der Kriegs und Wehrdienstopfer, Behinderten, Sozialrentner und Hinterbliebenen gefordert. In einem Interview mit der 'Neuen Osnabrücker Zeitung‘ (Montagausgabe) sagte der Präsident des Reichsbundes, Walter Franke, bereits nach drei Wochen Sozialunion zeichne sich ab, daß die auf die Mindestrente angewiesenen älteren Menschen „zu wenig zum Leben und zuviel zum Sterben“ hätten. Ein menschenwürdiges Leben sei damit nicht möglich. Die Renten müßten außerdem wegen der schon beschlossenen Verdoppelung der Mieten und steigender Energiepreise zum 1. Januar 1991 erneut deutlich angehoben werden, forderte Franke. Er bezeichnete es als „Skandal“, daß es nach wie vor in der DDR keine Hinterbliebenenversorgung für die Witwen von Kriegsopfern gebe und daß offenbar auch für den zweiten Staatsvertrag nicht vorgesehen sei, eine Kriegsopferversorgung nach geltendem bundesdeutschem Recht einzuführen.
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