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Rehhagel denkt

■ Bei den Münchner Bayern geht das Kasperletheater munter weiter

München (dpa) – Der Hauskrach beim FC Bayern München schlägt weiter Kapriolen. Trainer Otto Rehhagel bemühte sich nach seinem mutigen Ausfall gegen Franz Beckenbauer um Schadensbegrenzung: „Wir lassen uns nicht gegeneinander ausspielen.“ Der Vereinsbeirat fordert einen Kodex, der alle Beteiligten zur Selbstdisziplin verpflichtet.

Allein Uli Hoeneß läßt sich durch das Reizklima nicht verrückt machen. „Ich fühle mich total ruhig“, so der Manager. Doch neuer Zoff droht bereits. Ciriaco Sforza meutert gegen Beckenbauer. „Wenn man mit mir nicht zufrieden ist, dann muß man reden. Ich bin bereit und muß dann halt die Konsequenzen ziehen“, sagte der zuletzt von Beckenbauer kritisierte Schweizer Nationalspieler.

Während sich Rehhagel beklagt („Klatsch und Tratsch gehören in die Abteilung Hollywood“), amüsiert sich Hoeneß über das derzeitige Hickhack. „Glauben Sie denn, daß der Boom bei Bayern München ohne die Abteilung Hollywood möglich wäre?“

Bei Rehhagel, der sich mit seiner Antwort auf die „kaiserliche“ Kritik erstmals an dem geschäftsfördernden Theater beteiligte, hat Hoeneß in puncto Öffentlichkeitsarbeit noch Defizite entdeckt: „Ich glaube, daß Problem von Otto Rehhagel ist, daß er sich damit noch nicht arrangiert hat. Er wird es noch tun, und es hat bisher ja schon ganz gut geklappt.“

Daran darf gezweifelt werden. „Ich bin kein Thekentrainer“, so der Coach, der Wert vor allem auf korrekte Arbeit legt: „Ich habe mit niemandem ein Bier getrunken, nicht geraucht. Die Mannschaft steht auf dem ersten Platz. Mehr kann man nicht verlangen.“ Das öffentliche Wortgefecht mit Beckenbauer, die Reibereien mit Spielerrebellen wie Mehmet Scholl, und das gespannte Verhältnis zur Journaille sieht Rehhagel als Lernprozeß: „Ich beobachte alles ganz genau und mache mir so meine Gedanken.“

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