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Reha-Zentrum für Alte geplant

■ Endstation Pflegeheim muß nicht sein / Projekt in Friedehorst

Mit einem neuen Konzept für die Altenpflege traten gestern die Betreiber der Vereinigten Anstalten Friedehorst an die Öffentlichkeit. Das Projekt, eine Rehabilitationsabteilung für alte Menschen ist Teil eines Modellversuchs des Bundesministeriums für Arbeit. Diese Einrichtung soll alte Menschen nach einem Krankenhausaufenthalt auf ein selbständiges Leben zu Hause vorbereiten und ihnen den Aufenthalt in einem Pflegeheim ersparen. „Nach unserer heutigen Erfahrung sind 10 Prozent aller Pflegefälle rehabilitationsfähig“, betont Johann Jakob Münden, Anstaltsleiter und Pastor in Friedehorst.

Geplant ist ein Zentrum mit 60 Betten und 20 Plätzen für eine Tagesklinik. Gefördert werden sollen Ältere, die nach einer stationären Behandlung im Akutkrankenhaus noch nicht soweit wiederhergestellt sind, daß sie in der eigenen Wohnung zurechtkommen können. Die Wiedereingliederung ist in drei Stufen vorgesehen: dem Klinikaufenthalt folgt der Aufenthalt im Rehabilitationszentrum, wonach in der Tagesklinik schließlich alle weiter betreut werden, die zwar zu Hause übernachten, tagsüber aber noch auf medizinische Versorgung angewiesen sind.

„Psychologisch ist das ein großer Schritt in Richtung Rekonvaleszenz“, erklärt Georg Kruse, „den Patienten bedeutet die Aufnahme ins Reha-Zentrum Hoffnung auf Gesundheit statt der Aussicht auf langes Liegen im Krankenhaus.“ Bis jetzt müssen Kranke nach einem längeren Krankenhausaufenthalt in Pflegeheime überwiesen werden, die Wohnungen der Patienten werden vom Sozialamt aufgelöst, der Schritt in die Abhängigkeit von Pflegern und Ärzten ist meist unvermeidbar.

Heute will Friedehorst das Projekt dem zuständigen Ausschuß vorstellen, denn 40 Prozent der geschätzten Gesamtkosten sollen vom Land Bremen getragen werden. Den Rest des 17 bis 20 Millionen Mark teuren Vorhabens wollen sich die Anstalten mit dem Bundesministerium für Arbeit teilen. Für das Reha-Zentrum soll auf dem Friedehorst-Gelände ein Neubau zwischen der Kirche und dem Altenpflegeheim entstehen. 77 MitarbeiterInnen der verschiedensten Fachrichtungen sollen dort arbeiten. „Wir gehen recht optimistisch in die Verhandlungen“, berichtet Kruse, „schließlich werden die Krankenversicherungen entlastet, und wir erreichen mehr Lebensqualität für unsere Patienten“. CS

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