Regierungsbildung in Großbritannien: Brown gibt Parteivorsitz ab
Der britische Premier Brown räumt das Feld für eine Koalition seiner Labour-Partei und der Liberalen. Diese hatten seinen Rückzug zur Bedingung gemacht.
LONDON dpa | Der britische Premierminister Gordon Brown hat seinen Rücktritt als Chef der Labour-Partei in Aussicht gestellt. Er habe seine Partei gebeten, den Prozess für die Wahl eines neuen Vorsitzenden anzustoßen, sagte Brown am Montag in London. Er selber werde dabei nicht zur Wahl stehen. Gleichzeitig erklärte Brown, dass seine Partei mit den Liberaldemokraten offiziell in Koalitionsverhandlungen treten werde. Die Liberalen hatten vor der Wahl angekündigt, dass sie nicht mit Labour eine Koalition bilden wollten, falls Brown weiter an deren Spitze stehe. Brown sagte, er hoffe, dass beim Parteitag im Herbst ein neuer Vorsitzender im Amt sei.
Labour hatte bei der Wahl am Donnerstag stark verloren. Die konservativen Tories waren stärkste Partei geworden, hatten aber mit den Liberalen Verhandlungen über ein Bündnis aufgenommen, weil sie keine absolute Mehrheit bekommen hatten. Brown hatte im Juni 2007 das Amt des Premierministers und Labour-Chefs von seinem Vorgänger Tony Blair übernommen - jedoch ohne gewählt worden zu sein.
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