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Regierungsbildung in GriechenlandIst das noch lustig?

Gescheitert ins Wochenende: Auch die dritte Sondierungsrunde zur Bildung einer griechischen Regierung blieb erfoglos. Venizelos will am Samstag die Gründe erklären.

So lustig wie leere Ouzo-Gläser: Der Versuch, eine griechische Regierung zu bilden. Bild: Lukow / photocase.com

ATHEN afp/dapd | Auch der dritte Anlauf für eine Koalitionsregierung in Griechenland ist gescheitert: Der Führer der Sozialisten, Evangelos Venizelos, teilte am Freitagabend mit, es sei ihm nicht gelungen, ein Bündnis zu schmieden. Er werde Staatspräsident Karolos Papoulias am Samstag über die Einzelheiten informieren. Die linksradikale Syriza-Partei lehnt eine Beteiligung an einer neuen griechischen Regierung ab. „Nicht die Syriza“, sondern „das griechische Volk“ sei angesichts des Wahlergebnisses gegen einen solchen Schritt, teilte Parteichef Alexis Tsipras am Freitag in Athen mit. Tsipras gab damit dem Chef der sozialistischen Pasok-Partei, Evangelos Venizelos, einen Korb, der sich um die Bildung einer neuen Regierung bemüht, die sich zu den Sparzusagen an die internationalen Geldgeber Griechenlands bekennt.

Venizelos hatte am Donnerstag drei Tage Zeit bekommen, um eine Regierung zu bilden. Zuvor waren Versuche der konservativen Partei Nea Dimokratia und der Syriza gescheitert, die als Erst- und Zweitplatzierte bei der Parlamentswahl vom Sonntag das Vorrecht bei der Regierungsbildung hatten.

Nach einem Treffen mit dem Vorsitzenden der linken Partei Dimar, Fotis Kouvelis, am Donnerstagabend hatte Venizelos noch von einem „ersten Schritt“ zur Bildung einer Koalition gesprochen. Am Freitag erklärte Dimar jedoch, sie werde sich nur an einer Regierung beteiligen, in der auch die Syriza vertreten sei.

Am Wochenende könnte der griechische Präsident Karolos Papoulias nun ein Treffen aller Parteien einberufen, um eine Lösung zu suchen. Sollte keine Einigung gelingen, müssten Neuwahlen ausgerufen werden.

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2 Kommentare

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  • H
    haag1941

    Es wird so kommen, wie es kommen muss:

    Der Anfang vom Zerfall der Eurozone ist bereits erfolgt, denn nun wird auch offiziell über einen Austritt Griechenlands gesprochen.

    Alle "NichtEuro-Staaten!" innerhalb Europas wissen, warum sie nicht beigetreten sind, denn sie hatten die richtige Vision bzw. wussten, dass der EURO ein schlechtes, falsches Konstrukt ist.

    Dies war auch allen Fachleuten bekannt.

    Den wahren Grund zur Einführung des EURO könnten uns die Mitglieder der "Bilderberg-Gruppe" erläutern.

    Der EURO ist eine Erfindung der Anglo-Amerikanischen Interessengruppe um die europäische Ökonomie, vor allem die deutsche, zu schwächen.

    Kein Unternehmer würde sich einen Partner in's Boot holen, von dem er weiß, dass dieser finanziell tot ist bzw. nur Probleme bereitet.

    Genau dies war aber bei 80% aller EURO-Mitglieder wirtschaftlich gesehen der Fall.

    Solidarität in der EU ist gerechtfertigt- aber nicht Beitritt unter Vorspiegelung falscher Tatsachen - also Betrug.

    Lügen haben kurze Beine - manchmal dauert es eben etwas länger. Aber der Zahltag - sprich Auflösung der Eurozone nach heutigem Muster - wird kommen.

    Ach ja, die Schuldigen hat man ja schon ausgemacht. Es sind wieder mal die Deutschen. Sie arbeiten zu viel, erhalten zu wenig Löhne, streiken relativ selten. Mit solchen Typen kann man ja keine gemeinsame Sache machen.

    Was danach allerdings kommen könnte, davor habe ich noch mehr Angst - Radikalisierung der Gesellschaft in allen betroffenen Ländern, Stärkung der radikalen Politiker mit Folgen, die wir nach der Weimarer Republik ja auskosten konnten.

    Quo vadis Europa?

  • W
    wauz

    Und wo ist der Unterschied?

     

    Ich meine damit die Berichterstattung. Die Syriza-Partei ist linksradikal. Weil dasso in allen Zeitungen steht. Und die Pasok ist sozialistisch? Ein bisschen links oder rechts von der SPD?

     

    Hallo?

     

    Recherche?

     

    Berichterstattung?

     

    BILD Dir deine Meinung, Frau Pohl!

     

     

    [so wird das nix mit dem Kraut-Funding!]