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Regelmäßige Andachten

■ betr.: „Gibt es einen Gott?“ (Wahrheit), taz vom 6.1. 98, „Der deutsche Weg nach innen“ (Schlagloch), taz vom 7.1. 98

Mit Interesse verfolge ich, daß die taz ständig am Thema Religion arbeitet. Sie liegt damit im Trend angesichts der Spiegel-Titel über Islam, Qumran-Rollen und dem Bestseller „Der Bibel-Code“. Als evangelischer Pfarrer möchte ich deshalb der taz regelmäßige Andachten anbieten. Ich würde mich gerne um die Organisation und das Ansprechen verschiedener Kolleginnen und Kollegen kümmern.

Das hätte für die taz folgende Vorteile:

– der journalistische Vorsprung von Bild und FAZ-Sonntagszeitung wäre eingeholt,

– auf Dauer ist keine religionslose Gesellschaft in Deutschland zu erwarten. Soziologen beschreiben die Säkularisierung inzwischen lieber als Individualisierung von Religion. Für die Linke ist es deshalb am sinnvollsten, mit einem gemäßigten und humanitär ausgerichteten Christentum zusammenzuarbeiten, das zur Toleranz gegenüber anderen Glaubensvorstellungen fähig ist,

– wenn schon so viele Altlinke religiös werden, ist eine verhältnismäßig vernünftige und gemäßigte Religion für den Zusammenhalt der Linken am besten,

– das Christentum gehört zu unserer westeuropäischen Kultur. Etwas Information würde den Leserinnen und Lesern nicht schaden und würde wenigstens manche Vorurteile auf den neuesten Stand bringen.

Ich fände eine regelmäßige Andacht beziehungsweise Besinnung auch von islamischer und jüdischer Seite spannend. Das würde den interkulturellen Dialog sehr befördern. Albrecht Burkholz, Messel

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