piwik no script img

Reformkurs in der UkraineZentralbankchefin tritt zurück

Die ukrainische Zentralbankchefin Walerija Gontarewa hat ihren Rücktritt eingereicht. International wurde ihr Reformkurs gelobt, im Land war er umstritten.

Waleria Gontarewa, Chefin der ukrainischen Zentralbank – hier war sie noch im Amt Foto: reuters

Kiew dpa/taz | Die ukrainische Zentralbankchefin Walerija Gontarewa hat ihren Rücktritt eingereicht. „Meine Mission ist erfüllt. Reformen wurden durchgeführt“, sagte die 52-Jährige am Montag in Kiew. In den vergangenen Jahren habe sie sich erfolgreich um die Stabilisierung der makrofinanziellen Lage, die Bereinigung des Bankensystems und den Anstieg der Währungsreserven auf 16 Milliarden Dollar gekümmert.

Der Internationale Währungsfonds (IWF), der Kredite an das Land gibt, hatte die Reformen gelobt. In der Ukraine war der Kurs umstritten.

Kritiker warfen Gontarewa die Halbierung des Werts der Landeswährung Griwna vor. Gegen Gontarewa gab es in den vergangenen Wochen eine Hasskampagne. Zum Beispiel wurde ein Sarg vor ihrer Haustür abgelegt, Protestierende nannten sie eine Handlangerin Russlands. Der Rücktritt muss noch vom Parlament angenommen werden.

Die Vertraute von Präsident Petro Poroschenko hatte die Zentralbank seit Juni 2014 geleitet. Aufgrund der schweren Wirtschaftskrise in der Ukraine wurde knapp die Hälfte der einst 180 Banken geschlossen. Im Dezember 2016 wurde mit der „Privatbank“ die größte Bank des Landes verstaatlicht. Der Staat kontrolliert nun mehr als 50 Prozent des Bankensektors.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

1 Kommentar

 / 
  • Reformkurs in der Ukraine ?

    Ach so, die testosterongesteuerte Silberdistel des IWF hat gelobt.