: Recycling statt Downcycling
■ betr.: (taz-spezial: Ökomarkt), taz vom 22./23. 6. 96
Es verwundert zu erfahren, daß sorgsam gesammelte und sortierte Zeitungen mechanisch zerfasert, mit anorganischen Salzen versetzt und zwischen Wänden versteckt werden, wo doch gerade nach der sortierten Papierqualität „Altzeitungen“ seit einigen Jahren wieder große Nachfrage bei den wirklichen Recyclern, den Papierherstellern, besteht.
Sowohl der Gesetzgeber als auch der gesunde Menschenverstand stellen ein wirkliches Recycling deutlich über ein Downcycling. Denn Produkte sollen nach dem Gebrauch die qualitativ wertvollste Wiederverwendung erfahren und dies so lange, bis es aus objektiven Gründen nicht mehr möglich ist.
Nun erst darf daran gedacht werden, Ersatzlösungen (-verwendungen) zu suchen, die ein Verbleiben des Produktes oder gegebenenfalls des Werkstoffs im Wirtschaftskreislauf erlauben.
In diesem Zusammenhang wäre es also sinnvoll, erst die Abfälle des Papierrecyclings neuen Verwertungen zuzuführen, zum Beispiel auch als Dämmaterial oder ähnlichem. Vorher allerdings sollte der Wertstoff Altpapier seine Chance erhalten, Ressourcen und Umwelt an der richtigen Stelle zu schonen, und dies so lange wie möglich. Dr. Wihsmann, PROTEKUM
Umweltinstitut Oranienburg
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