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Rechtssinologe Dr. Helmut Kohl

betr.: „Peking wird Papiertiger“, taz vom 1. 7. 00

Dr.Helmut Kohls „politisches Gesamtwerk“ geht über das Abwickeln der von Ossis erkämpften und Gorbatschow nicht abgewürgten Vereinigung Deutschlands hinaus: Dr. Helmut Kohl brachte das Rechtsbewusstsein der Deutschen auf einen Stand, wie er für modernes Regieren in einer globalisierten Wirtschaft nun einmal erforderlich ist.

Wie sehr die Leistungen Dr. Helmut Kohls unterschätzt werden, zeigte die taz wieder einmal in ihrer Berichterstattung über das Abkommen zum „Rechtsstaatsdialog“ zwischen China und Deutschland. Mit keinem Wort erwähnte die taz die Mitarbeit Dr. Helmut Kohls an dem Abkommen. Es wahr nämlich Dr.Helmut Kohl, der den Chinesen zeigte, dass nicht nur China von Deutschland lernen soll, sondern dass dank seines persönlichen Beispiels auch die Deutschen bereit sind (bzw. zubereitet wurden), Erfahrungen mit pragmatischer Rechtsbeugung (Flexibilität) aus China zu übernehmen – und das sogar für ehrenwert zu halten!

Für den Deutschen Bundestag ist der bedeutende Rechtssinologie Dr. Helmut Kohl viel zu schade. Angesichts seiner Erfahrungen sollte es nicht überraschen, wenn Dr. Helmut Kohl demnächst als Sonderbotschafter in Peking und Berater des Ministerpräsidenten Zhu Rong-Ji die gegenseitige Anpassung des deutschen und des chinesischen Rechtssystems noch weiter vorantreiben würde. GÖTZ KLUGE, München

Die Redaktion behält sich den Abdruck sowie das Kürzen von Briefen vor. Die erscheinenden LeserInnenbriefe geben nicht notwendigerweise die Meinung der taz wieder.

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