Recht und MEDIATION:
Haftung für Links
Erstmals hat ein deutsches Gericht über Linkhaftung entschieden. Wer einen Link auf eine Seite mit geklauten Bildern setzt, kann danach selbst in Haftung genommen werden. Im September hat der Europäische Gerichtshof (EuGH) entschieden, dass schon das Setzen eines Links eine Urheberrechtsverletzung sein kann, wenn auf der verlinkten Webseite ein urheberrechtlich geschütztes Werk ohne die Einwilligung des Urhebers veröffentlicht ist. Das Landgericht Hamburg (Az. 310 0 402/16) hat nun eine Verfügung zugunsten eines Fotografen erlassen: Er war auf einer Webseite auf einen Artikel gestoßen, der mit einem von ihm angefertigten Foto illustriert war. Das Bild stand zwar unter kostenfreier Creative-Commons-Lizenz, war jedoch bearbeitet worden, ohne dies kenntlich zu machen, und nannte auch den Fotografen nicht als Urheber. Das Landgericht Hamburg entschied, dass auch die bloße Verlinkung auf eine nicht lizenzierte Fotografie eine eigene Urheberrechtsverletzung sein kann. (taz)
Streit über dieMietpreisbremse
Das schleswig-holsteinische Verwaltungsgericht beschäftigt sich seit dieser Woche mit dem Streit um die Ende 2015 eingeführte Mietpreisbremse. „Wenn in bestehenden Mietverhältnissen Mieterhöhungen streng reguliert sind, müssen die Vermieter das Recht haben, bei einer Neuvermietung die Miete marktüblich zu kalkulieren“, fordert der Eigentümerverband Haus und Grund, der gegen das Land Schleswig-Holstein klagt. Das umstrittene Instrument verstoße gegen das Grundrecht auf Eigentum. Das Landesinnenministerium sieht dem Musterverfahren gelassen entgegen. Der Bundesgerichtshof habe eine vergleichbare Regel zur Kappungsgrenze bereits gebilligt, teilte ein Sprecher mit. (dpa)
Mediationstage in Hamburg
Die 16. Internationalen Mediationstage finden vom 2. bis 4. Februar in den Mozartsälen in Hamburg statt. Schwerpunkt sind in diesem Jahr „Innovative Wege für Mediationssupervision und -praxis“. Mehr Infos gibt es unter www.internationale-mediationstage.de (taz)
Infoveranstaltung an der Uni Hamburg
Am 2. Februar findet von 18 bis 20 Uhr in der Uni Hamburg ein Informationsabend zur Weiterbildung „Konfliktberatung und Mediation“ statt. Das berufsbegleitende Studium speziell für die betriebliche Konfliktberatung hat der Psychologie-Professor Alexander Redlich entwickelt. Bei erfolgreichem Abschluss wird ein Universitätszertifikat vergeben, das die Voraussetzungen für die Anerkennung als MediatorIn bietet. Weitere Infos gibt es unterwww.aww.uni-hamburg.de/konflikt. Anmeldung per E-Mail an: michaela.tzankoff@uni-hamburg.de (taz)
Universität Vechta erforscht Mediation
Ein Forscherteam der Universität Vechta hat in einer Langzeitstudie die Verfahrensweisen, Ergebnisse und die Nachhaltigkeit von Mediation untersucht. Ihre Grundlage bildeten 303 Güterichter-Verfahren aus den Jahren 2010 bis 2013 am Amts- und am Landgericht Kiel. Aus den Ergebnissen folgern die Forscher, dass im Rahmen der Aus-und Weiterbildung von Mediatoren noch mehr Wert auf Training, Selbsterfahrung und Supervision gelegt werden sollte. Außerdem solle auf eine verständnisvolle Kommunikation sowie die Allparteilichkeit und Abstinenz des Mediators geachtet werden. (taz)
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