■ beiseite: Rebellenpreis
Jedes Jahr am 18. März wird, zur Erinnerung an die Revolution von 1848, in der Akademie der Künste der Berliner Kunstpreis verliehen. In diesem Jahr ging diese mit 30.000 Mark dotierte Auszeichnung an die in Odessa lebende Regisseurin Kira Muratowa, die mit ihrem Film „Das asthenische Syndrom“ 1990 auf der Berlinale einen Silbernen Bären erhielt. Im Berlinale- Wettbewerb 1997 lief ihr Film „Drei Geschichten“. Der Publizist Hans-Joachim Schlegel meinte in seiner gestrigen Laudatio, Muratowa sei eine unbeirrbare Rebellin „gegen die Lügen der offiziösen Phrasen und Bilder wie auch gegen den ganz alltäglichen Selbstbetrug unserer falschen Träume und Verdrängungen“. Die mit jeweils 10.000 Mark dotierten Förderpreise erhielten im Bereich Bildende Kunst der Objektkünstler Eran Schaerf (Berlin/Brüssel), im Bereich Baukunst der Architekt Mario Cucinella (Paris), im Bereich Musik der in Berlin lebende Komponist Christfried Schmidt, im Bereich Literatur der Schweizer Autor Martin R. Dean, im Bereich Darstellende Kunst das Tanztheater aus der Zeche (Bochum) sowie im Bereich Film- und Medienkunst die Berliner Filmregisseurin Angela Schanelec.
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