Rebekka Auf'm KampeDer Miethai: Haustiere in der Mietwohnung
Das Leben mit Tieren ist für viele ein wichtiger Bestandteil der individuellen Lebensführung. So lautet der Grundsatz, der sich in der Rechtsprechung der letzten Jahren durchsetzte.
Während Wellensittiche, Meerschweinchen und Schildkröten einfach in die gemietete Wohnung einziehen können, sollten Mieter:innen für Katzen und Hunde allerdings vorab die Zustimmung bei den Vermieter:innen einholen. Entscheidend ist, dass durch das Tier voraussichtlich niemand ernsthaft gestört wird. Bei einer Wohnungskatze sollte das in der Regel kein Problem sein. Bei Hunden lohnt es sich, genauer hinschauen: Ist die Wohnung groß genug? Gibt es ausreichend Betreuungsmöglichkeiten? Ist zu befürchten, dass der Hund häufig bellt? Kann eine Katze nach draußen gelangen, ohne durch das Treppenhaus zu müssen?
Man sollte den Vermieter:innen darlegen, was für ein Tier man aufnehmen will und wie dessen Haltung aussehen soll. Ablehnen können Vermieter:innen nur, wenn es konkrete Einwände gibt – abstrakte Befürchtungen genügen nicht. Auch die Größe des Tieres allein reicht nicht aus, um eine Gefahr für die Nachbar:innen zu unterstellen.
Mit der Bitte um Gestattung sollte eine Frist gesetzt werden, damit man zügig zu einer Entscheidung gelangt. Ist das Tier einmal da, sollten alle Regeln eingehalten werden, damit sich niemand gestört fühlt. Viele Menschen haben Angst vor Hunden, sodass diese auf dem Grundstück immer angeleint werden sollten. Kommt es zu berechtigten Beschwerden über Lärm, Schmutz oder Gestank, kann die einmal erteilte Erlaubnis auch wieder zurückgenommen werden.
Rebekka Auf'm Kampe ist Juristin beim Verein Mieter helfen Mietern, Bartelsstraße 30, Hamburg, ☎040-431 39 40, www.mhmhamburg.de
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen