■ Da raucht der Schornstein: Reagan weist auf riesiges US-Handelsdefizit hin
Ein riesiges Handelsdefizit, wie es die USA gegenwärtig haben, ist „nicht unbedingt ein Zeichen wirtschaftlicher Schwäche“ und kann sogar erwünscht sein. Diese Auffassung vertrat der amerikanische Präsident Ronald Reagan am Montag auf einer Veranstaltung in Cleveland in Ohio. Man redet viel über dieses Defizit, die andere Seite sei aber doch, daß die wachsende dynamische amerikanische Volkswirtschaft 159 Milliarden Dollar Auslandskapital in die Vereinigten Staaten gelockt habe. Rasch wachsende Volkswirtschaften häuften oft Handelsdefizite an, meinte Reagan. Als ein Gegenbeispiel nannte er die Bundesrepublik, die einen Handelsbilanzüberschuß habe, in der in den letzten zehn Jahren jedoch eine halbe Million Arbeitsplätze weggefallen seien. „Die Vereinigten Staaten, welche der Motor waren, der die Weltwirtschaft voranbewegte, haben ein Handelsdefizit, weil unser wachsendes Defizit uns in die Lage versetzt, deren Waren zu kaufen“, meinte der Präsident. Daher könne man das Argument benutzen, ein solches Defizit sei „ein Zeichen der Stärke“ und „bis zu einem gewissen Punkt erwünscht.“Reagan sagte weiter, die amerikanische Wirtschaft habe 62 Monate der Expansion hinter sich. Alle Zeichen deuteten darauf hin, daß diese Tendenz anhalte. Er glaube nicht, daß es Anzeichen einer Rezession gebe. Allerdings mache er sich Sorgen über den Pessimismus, der von den Medien verbreitet werde. „Ich rechne nicht mit einer Rezession, wenn nicht einige dieser Unheilspropheten die Leute in eine solche hineinschrecken“, erklärte der Präsident. ap
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