■ Read.Me: Packung ohne Inhalt
Diese 2,80 Mark können sich junge Fernsehzuschauer getrost sparen: TV-Kinder, eine neue, 68seitige Programmzeitschrift für die jüngste Zielgruppe, bietet keinen Deut mehr als traditionelle TV-Zeitschriften auch, zumindest nicht in Sachen Fernsehprogramm.
Zwar widmet TV-Kinder – das Blatt erscheint alle zwei Wochen – jedem Fernsehwerktag eine Doppelseite und Samstag und Sonntag sogar jeweils vier Seiten, doch findet man dort nicht mehr als die bloße Aufzählung der Sendetitel. Einzige Serviceleistung: Das Programm ist nach Genres unterteilt (Zeichentrick, Familie, Tiere, Spaßmagazine) – eine Information, die man auch anderswo findet.
Daß TV-Kinder aus keinem der traditionellen Häuser für Programmzeitschriften herausgegeben wird, muß nicht von vornherein gegen die Qualität der Zeitschrift sprechen, eher schon der Name des Verlages! J.H.B. Werbung und Communications GmbH. Tatsächlich bietet TV-Kinder neben der Programmübersicht, diversen Rätselseiten, Bastel- und Buchtips auch einiges an verkappter Werbung, zumeist in Form von Gewinnspielen. Die einzige offensichtliche Werbung im ersten Hef stammt von RTL 2; im Gegenzug gibt es einen (allerdings überaus dürftig ausgefallenen) Artikel über Vampy, den Pausenclown des RTL-2-Kinderprogramms. Ärgerlicher aber ist die Lieblosigkeit, mit der das Blatt gemacht ist, sowie die vollständige Abwesenheit von Bewertungen. Undistanziert wird alles aufgezählt, was irgendwie nach Kinderfernsehen aussieht; die gleichfalls dürftigen Programmtips („TV-Kinder Hits“) beziehen sich nicht etwa auf Eigenproduktionen, sondern im wesentlichen auf Spielfilme oder amerikanische Serien. tpg
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen