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Razzia gegen Islamisten

■ Massenverurteilungen in Algerien

Algier (dpa) — Rund 180 Personen, die am Wochenende in Algerien festgenommen worden waren, sind am Dienstag zu Strafen zwischen zwei Monaten und drei Jahren verurteilt worden. Ihnen wurde vorgeworfen, gegen die öffentliche Ordnung verstoßen zu haben. Der Vorsitzende des Hohen Staatsrates, Mohamed Boudiaf, forderte am Dienstag die Staatsanwälte auf, „Diebe und Korrupte“ vor Gericht zu bringen. Seit Verhängung des Notstandsrechts wurden schon Hunderte von Islamisten in Schnellverfahren zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt.

Nach Mordanschlägen auf acht Polizisten wurde am Dienstag eine landesweite Fahndung eingeleitet. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur 'apd‘ wurden dabei in Hatatba bei Algier vier Kämpfer der Muslim-Organisation „Sünde und Vergeltung“ verhaftet.

Am gleichen Nachmittag stürmte die Polizei die Moschee von Bordj- Menaiel, 70 Kilometer östlich von Algier. Dabei entkamen die zwei Islamisten, die am Montag in der Moschee zwei Polizisten getötet hatten. Einige der Betenden wurden von ihnen als Geiseln genommen.

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