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Razzia bei der Deutschen BankKunden im Visier

Mal wieder durchsuchen Ermittler die Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt. Diesmal geht es um Wertpapiertransaktionen bestimmter Kunden.

Die Zwillingstürme der Deutschen Bank in Frankfurt/M. Foto: dpa

Frankfurt rtr | Die Deutsche Bank kommt nicht zur Ruhe. Zwei Tage nach dem Chefwechsel bei Deutschlands größtem Geldhaus gab es am Dienstag eine Razzia in der Zentrale des Instituts in Frankfurt. Ermittler hätten Büroräume durchsucht, sagte ein Sprecher und bestätige damit einen Bericht der Nachrichtenagentur Reuters.

Die Beamten hätten auf Betreiben der Staatsanwaltschaft nach Beweismitteln über Wertpapiertransaktionen von bestimmten Kunden gesucht. „Es sind keine Mitarbeiter der Bank beschuldigt“, erklärte der Sprecher.

Einem Insider zufolge rückten am Dienstagmorgen rund 30 Beamte in zehn Autos der Polizei zu den Doppeltürmen in der Frankfurter Innenstadt an. Es gebe bei den Ermittlungen eine Verbindung zur Privatbank Sal. Oppenheim, die das Institut 2010 geschluckt hatte. Die Deutsche Bank äußerte sich dazu nicht.

Ein Sprecher der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt äußere sich nicht zum Durchsuchungsobjekt, betonte jedoch: „Wir können aber bestätigen, dass heute im Rahmen von Ermittlungen eine umfangreiche Untersuchungsmaßnahme stattfindet.“ Über Details könne er wegen der laufenden Verfahrens keine Auskunft geben.

Die Deutsche Bank steht wegen einer Serie von Skandalen im Visier der Ermittlungsbehörden. Sie haben das Institut bereits mehrfach durchsucht – beispielsweise wegen mutmaßlichen Prozessbetrugs im Kirch -Schadenersatzprozess und der Betrugsaffäre beim Handel mit CO2-Emissionsrechten.

Erst am Sonntag hatten die Deutsche-Bank-Chefs Anshu Jain und Jürgen Fitschen überraschend ihren Rücktritt angekündigt. Investoren werfen ihnen vor, die anvisierten Ziele nicht erreicht und Rechtsstreitigkeiten nicht schnell genug aus der Welt geräumt zu haben.

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