Raymond Pettibon in Hamburg: Die Scherben des Amerikanischen Traums
Wie viele Arbeiten Raymond Pettibon insgesamt angefertigt hat, seit 1978, das weiß er selbst wohl am allerwenigsten: Es mögen 30.000 sein, vielleicht auch nur 20.000. Da sei es dann doch wieder nur ein Bruchteil, sagte am Freitag Dirk Luckow, Direktor der Hamburger Deichtorhallen, wenn man nun knapp 1.000 Exponate zeige. Die größte Einzelausstellung ist es dennoch, kuratiert von Ulrich Loock, der 1995 die erste Pettibon-Ausstellung in Europa überhaupt verantwortete – noch ein Superlativ.
Bekannt geworden ist Pettibon durch Gebrauchsobjekte: Er hat Fanzines gestaltet und Plattencover, insbesondere für Black Flag, die legendäre Punkband seines Bruders Greg Ginn. Triviale Medien und Genres haben in seinem Werk ihre Spuren hinterlassen: Comics, die Filme der Schwarzen Serie oder auch die Surf-Kultur. Immer wieder bezieht er sich auf die sauer gewordenen Reste der 60er-Utopien; auf das, was aus dem Zeitalter des Wassermanns wurde, als Love und Peace Platz machten für Gewalt und Drogen. ALDI
Raymond Pettibon, „Homo Amerivanus“: bis 11. September, Sammlung Falckenberg, Hamburg-Harburg
Eröffnung: Samstag, 27. Februar, 12–17 Uhr, Eintritt frei; Künstlergespräch: 15 Uhr
www.deichtorhallen.de
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