: Rauschhaftes Ende
Letzte Kammerspiel-Saison unter Waller und Tukur zeigt Highlights der vergangenen sieben Jahre
„Wenn im Zuschauerraum unter meiner Ägide irgendein Maler Hand anlegt, erschieße ich ihn auf offener Bühne!“ Ulrich Waller, zum Ende der Spielzeit 2002/2003 gemeinsam mit Ulrich Tukur scheidender künstlerischer Leiter der Kammerspiele, verdichtet den seit Monaten schwelenden Streit um den Umbau des Gebäudes auf eine kurze Dolchstoß-Anekdote.
Der Saal solle gestalterisch ins Konzept des Hauses eingebunden werden, habe Erbpächter Jürgen Hunke verkündet, der das Haus derzeit flächendeckend verspiegeln lässt. „Und die Kulturbehörde hat das Thema wohl zu den Akten gelegt“, so Waller auf der gestrigen Spielplan-Vorstellung. „Dabei hatten wir vor der Wahl Signale bekommen, dass die Behörde die chronische Unterfinanzierung des Hauses in Ordnung bringen werde.“
Aber eigentlich wollte Waller nicht über die Vergangenheit reden. „Wir stürzen uns in die letzte, rauschhafte Spielzeit, in der wir – neben einigen Neuproduktionen – einige wichtige Inszenierungen der letzten Jahre wiederholen werden. Denn wir wollen den Hamburgern vor Augen führen, was ihnen die Kammerspiele unter der Intendanz von Waller und Tukur während der letzten sieben Jahre geboten haben.“ PS
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen