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■ DER POPULÄRE KONZERTFÜHRERRaus aus der City!

Heute, liebe LeserInnen, müssen wir mal wieder ein wenig über Bremens Grenzen hinausblicken, denn die musikalischen Höhepunkte der vor uns liegenden Musikwoche spielen sich bis auf wenige Ausnahmen weit draußen vor den Toren unserer Stadt ab. Die kommenden Wochen stehen natürlich im Zeichen der Open-Airs. Das in Norden dauert gar drei Tage, beginnt morgen und scheint mir eins von der Art zu sein, bei der, um auf Nummer sicher zu gehen, eine x-beliebige Mischung aller Pop-Fraktionen aufgefahren wird. Von den alten „Golden Barring“ über die Black-Charts Schmalzer „Kool & the Gang“, die derzeit unvermeidliche „Fury in the Sloughterhouse“ bis zum deutschen Durchschnitt in Form von Achim Reichel, der „Spider Murphy Gang“ und Jule Neigel reicht die Palette (Ostfrieslandstadion, morgen bis Sonntag) Die gute Jule hat morgen allerdings noch anderweitig zu tun, nämlich in der Stadthalle zu Cloppenburg, 20 Uhr.

Eine feine Sache sind die Stadtparkkonzerte in Hamburg. Morgen dortselbst die „Violent Femmes“ (19 Uhr), die sich danach gleich nach Northeim aufmachen werden, um am Samstag den nun schon arg lange schwer depressiven Lou Reed mit ihren fröhlich schrägen Tönen aufzumuntern. (Waldbühne)

„Indigo“ heißt eine neue Bremer Band, die ihren Standord selbst als „irgendwo zwischen Pop und Rock“ eher nichtssagend beschreibt. Tiefschürfendes verspricht ihr Promo-Blättchen nicht gerade, aber wahrscheinlich klingen sie recht frisch (Kairo, Samstag, 20 Uhr).

John Taylor ist ein Pianist aus Manchester, neben Kanny Wheeles und Norma Winstone unter anderem Mitglied des Kammerjazz-Trios Azimuth. Lang die Reihe hervorragender Jazzer, mit denen er seit den 70ern Auftritte und Recordings hatte. Am Samstag ist der lyrische Klavierspieler zu Gast im Kito in Vegesack (21 Uhr).

Zurück in den Hamburger Stadtpark. Am Montag (19 Uhr) gibt sich dort Bonnie Raitt die Ehre, die große weiße Lady desamerikanischen Country- Blues, etwa das, was John Hiatt bei den Männern ist. Lange Zeit war sie auch in den USA völlig unterbewertet, bis sich das 1990 schlagartig änderte: Da sahnte sie mit ihrem genialen Album „Nick Of Time“ gleich vier Grammies ab.

Der Rest ist schnell erzählt. Am Mittwoch präsentiert die große Freiheit einmal mehr Johnny Guitar Watson und die Fabrik das John McLoughlin Trio. In Bremen mag man nur die kanadische „Shuffle Demons“ empfehlen, die ihre Stilmixtur selbst als „Bop Rap“ bezeichnen. Sie sollen ganz witzig sein und spielen im Lagerhaus (Mittwoch, 21 Uhr). rak

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