: Rathaus und Stadtwerke spielen Schwarzer Peter
■ Energiebeirat wg. formalen Problems ausgeladen
Die Querelen um die Vorstellung eines Gutachtens zum möglichen Ausstieg Bremens aus dem Preag-Atomstrom-Vertrag gingen gestern weiter. Wie berichtet, hatten die Vorsitzenden des Bremer Energiebeirates (BEB) darauf verzichtet, an der Vorstellung des Gutachtens teilzunehmen, nachdem Staatsrat Andreas Fuchs ihnen schriftlich mitgeteilt hatte, daß der Bremer Energiebeirat nicht mehr existiere und deshalb auch nicht als solcher an der Sitzung teilnehmen könne.
Staatsrat Andreas Fuchs legte gestern Wert auf die Feststellung, daß es sich für ihn dabei lediglich um ein formales Problem gehandelt habe. Ihm sei eine Einladung des ehemaligen Geschäftsführers des BEB zu Augen gekommen, in dem dieser den gesamten ehemaligen Beirat zu einer gemeinsamen Sitzung mit den Stadtwerken eingeladen habe. Daraufhin habe er klar gestellt, daß der BEB seine Arbeit beendet habe und deshalb auch nicht mehr als solcher zusammentreten könne. Allerdings sei in einer Arbeitsgruppe mit den
Stadtwerken verabredet gewesen, daß diese alle Mitglieder des BEB einladen. Fuchs: „Warum die Stadtwerke nicht eingeladen haben, entzieht sich meiner Kenntnis.“
Demgegenüber betont der Stadtwerkechef Günther Czichon, er habe gar keine Kenntnis davon gehabt, daß er den BEB hätte einladen sollen. Er habe den Vorsitzenden des BEB schon bei der Auftragesvergabe gesagt, daß die Stadtwerke bereit seien, die Reisekosten für den ehemaligen Energiebeirat zu übernehmen, wenn der Senat diese nicht tragen wollen. „Wenn die Vorsitzenden des Beirates beleidigt sind, da kann ich doch nichts dafür. Die beiden haben offensichtlich Protokollprobleme.“
Czichon ist nach wie vor bereit, eine Sitzung mit dem gesamten ehemaligen Energiebeirat durchzuführen. Unter einer Voraussetzung: „Wenn der Energiebeirat uns diesen Wunsch übermittelt.“
hbk
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen