piwik no script img

Rassistische Diagnose

■ betr.: „Mamma-mia-Syndrom“, taz vom 11./12.10. 97

Daß einige ÄrztInnen ihr mangelndes Wissen über die Symptompräsentation in anderen Kulturen so verarbeiten, daß sie ihre PatientInnen in menschenverachtender Weise als „türkischer Totalschaden“ „diagnostizieren“, ist beschämend. Daß eine solche rassistische „Diagnose“ zum Titel für eine ansonsten begrüßenswerte Initiative wurde, ist bedauerlich. Dadurch wird für die kritische LeserIn jedoch sichtbar, daß die Gesundheitsversorgung von MigrantInnen nicht nur an sprachlichen und kulturellen Barrieren, sondern auch an der rassistischen Grundhaltung zahlreicher Heiltätiger krankt. Anja Weiß, Silvia Vogelmann,

Sylvia Schulze,

Ursula Wachendorfer, Berlin

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen